Sommerzeit ist ja auch Pils-Zeit. So mancher Freund kommt in letzter Zeit immer wieder vorbei und fragt nach genau jenem Bier. Normalerweise trinke ich ja überhaupt kein Pils, selten. Nur hier oder da mal eines, wenn es nicht anders geht. Oder wenn es ein Pils ist, das nicht so bitter gehopft ist. Aber fränkische Pils-Biere sind ja auch selten wirklich das, was ein Norddeutscher ein Pils nennen würde.

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Interessant ist das Gold-Pils vom Fässla in Bamberg aus mehreren Gründen. Einer ist – fässla-typisch – der hohe Alkoholgehalt. Ein Pils mit 5,5% ist schon etwas Besonderes. Normaöl sind da schon eher irgendwas zwischen 4,5 und 5,0%. Aber wer das Fässla kennt, weiß, dass es da ein wenig stärker zugeht. So hat das Märzen schon satte 6,0 Prozent und liegt dabei nur wenig unter manchem Bock.

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Zurück aber zum Gold-Pils: Dezent hopfig rieht es, was mit gut gefällt. So, wie es riecht, schmeckt es auch. Ein Pils, das man wirklich mal trinken kann. Unter der Malzgrundlage kommt der Hopfen hervor, sagt einem nett „Grüß Gott“, bleibt auf einen Plausch, aber nie aufdringlich. Eher so, wie ein Nachbar, der mal übern Gartenzaun hüpft und einem die Zeit vertreibt.
Wie, das ist zu blumig umschrieben? Meinetwegen. Ist ja auch ein blumiges Pils, da kann man schon mal die sieben Minuten, die es angeblich braucht, ein Pils einzuschenken, was darüber schreiben. Was, das Seidla ist schon im Becher? Na gut, dann schweige ich jetzt und genieße mein Gold-Pils, wenn ich denn schon mal eines trinke, denn eigentlich ist das malzwürzigere Lager eher mein Favorit.