Es gibt so „Sprüche“, die sind so platt – und trotzdem versucht jeder diesen Witz zu machen. Irgendwo habe ich mal gehört (oder glaube, gehört zu haben, vielleicht auch gelesen, das kann ich so genau nicht mehr sagen), dass der große Umberto Eco es leid gewesen sei, wenn früher (oder vielleicht auch heute noch), seinen Namen, nachdem er ihn genannt hatte, zu wiederholen. Dass sein Name dasselbe Wort wie die italienische Bezeichnungt für Echo ist, mag jeder Witzbold für einen genialen Einfall halten. Nur hat jeder eben genau denselben Einfall.

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Wenn ich heute über das Hell Export der Herzogenauracher Brauerei Heller schreibe, liegen solche „Wortwitze“ natürlich auf der Hand …

Nichts ist Heller als ein Heller?
So hell ist nur ein Heller!
Dem Heller sein Hell ist am hellsten …

Es ließe sich viel Blödsinn schreiben, wenn der Tag lang ist. Muss aber nicht sein … oder doch? Sind wir mal ehrlich: Geschmacklich erhellt so ein Heller Export Hell nicht unbedingt die Tiefen von Hopfen und Malz. Es ist ein einfach konzipiertes Trinkbier – und das darf man jetzt bitte nicht als Kritik verstehen. Im Gegenteil – es ist eines der Hellen, von dem ich mir (mehr als nur lebhaft) vorstellen könnte, es permanent und jederzeit zu trinken. Da gehört es für mich in die Liga von Bieren wie das Bischberger Sonne Hell oder das beliebte Held Hell aus Oberailsfeld. Es ist leicht süßlich im Grundton, dazu kommt ein angenehmes, frisches Hopfenaroma, das in Richtung Citrus und Würze geht. Die abschließende Bittere – oder sagen wir besser Herbe – ist genau so stark, dass das Bier ausgewogen bleibt. Allenfalls die exporttypischen 5,3 % sind ein wenig stärker als man geschmacklich erwarten würde. Aber sonst ist es ein fränkisches „Alltagsbier“ im wahrsten Sinne des Wortes. Und das meine ich als Kompliment!
Und die komischen Sprüche hebe ich mir für das Dunkle vom Heller auf. ;-)