Trendbier – Nein, Danke!

Nicht mit mir! Obwohl … nach einer traditionell geprägten Woche muss man am Samstag Abend mal auf die Piste. Nach all den traditionellen altfränkischen Bieren muss mal was modernes her: Das „Steinie²“. Benannt ist das Trendbier mit der eigenen Homepage und gebraut von der Brauerei Kesselring aus Marktsteft nach Albert Einstein. Der prangt auch auf dem Etikett und vor allem auch dem Kronkorken. Achtung, die Flasche mit dem Feuerzeug öffnen und die Kronkorken aufheben, Sammler kaufen sowas. Ehrlich!Einstein und Bier … – da war doch mal was. Aber was?

steini%c2%b2
Genau: „Einstein Junior ist eine australische Slapstick – Komödie aus dem Jahre 1988 […]
Albert Einstein ist kein deutscher Forscher, sondern Tasmanier und Sohn eines ortsansässigen Apfelbauern. In seiner Jugend beginnt er sich für Naturwissenschaft zu interessieren, stellt Formeln und Hypothesen auf und versucht diese mittels Experimenten zu beweisen, welche meist im Chaos enden. Als es ihm bei seiner Forschung gelingt, das Bier-Atom zu spalten und so Schaum ins Getränk zu bringen, sind seine Eltern überzeugt, dass Albert ein Genie ist und sein Glück in der großen weiten Welt machen soll.“ Soweit Wikipedia.

Na das fängt ja gut an!

Was da aus der bauchigen 0,33er Steinie-Flasche (die heißt wirkich so) fließt, sieht schon mal ganz passabel aus: goldig hell mit durchaus feinporigem Schaum. Es riecht auch leicht hopfig. Also den wirren Haarschopf von Yahoo Serious – so soll der Hauptdarsteller des Filmes geheißen haben – verdrängt und probiert. Das Steinie² liegt irgendwo zwischen einem würzigen Hellen und einem milden Pils, malzig-mild im Antrunk mit nicht zu heftigem Abrollen des Hopfens. Also durchaus süffig. Die braune, kultige, kleine Flasche kommt auch bieriger daher als die schlanken, durchsichtigen Gebinde sonstiger Trendgebräue. Weizen mit Lemon? Pils mit Cola und Frucht? Geschenkt! Malz, Wasser, Hopfen und Hefe … Genial ist, wer aus diesen Zutaten Leckeres schafft. Einstein hätte das auch gekonnt, wenn das mit der Relativität nicht so lange gebraucht hätte.

Aber taugt das alles zum modernen Trendbier? Und wie ging der Film aus?
„Einstein erhält für seine Leistung und seine Formel schließlich den Nobelpreis und kehrt mit Marie [Curie, Anm., des Verf.] an seiner Seite als Volksheld nach Tasmanien zurück, wo er seinen Erfolg mit dem ersten Rockkonzert der Geschichte feiert.“

Na also: Steinie² rocks! Der Rest ist relativ!

P.S.: Beinahe hätten wir noch etwas vergessen. Das Steinie² liegt mit 5,3 vol. durchaus gut im Futter. Das muss wohl an dem zusätzlichen Malzanteil liegen, von dem die Brauerei spricht.