Eigentlich, ja eigentlich könnte so ein Kristallweizen ein geiles Bier sein, wenn … ja, wenn …

Nehmen wir mal die Maisel’s Weisse Kristall der Brauerei Gebrüder Maisel in Bayreuth. Die ist optisch nämlich eine Granate!

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Nein, ehrlich. Die glanzblank-goldene Farbe, die vielen, sehr vielen Kohlensäurebläschen, die da emporperlen, die Schaumkrone. Das macht im Glas was her. Das sieht schon wesentlich eleganter aus als bei einem „schnöden“ Hefeweizen.

Dessen Trübung lässt das Bier ja rustikal wirken. Nicht so bei einem Kristallweizen. Allerdings ist es so, dass sich das, was beim Kristallweizen die Optik sozusagen verbessert, geschmacklich negativ auswirkt. Auf dem Rückenetikett wird „ein ausgewogenes Bouquet verschiedenster Fruchtaromen, von reifer Banane bis hin zu einer leichten Zitrusnote, welches sich beim Abgang mit dem typischen, leicht würzigen Weissbieraroma vermischt“, gelobt.

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Das kann man schon so stehen lassen, aber das Fruchtaroma ist aber im Vergleich zu einem Hefeweizen eher verhalten. Die Banane ist eher filigran – so filigran ein Bananenaroma eben sein kann. Die Fruchtnoten und das Hefearoma sind schön ausbalanciert. Für ein Kristallweizen ist es gut, das muss man schon sagen, … aber …. Ich finde, dass einem Kristallweizen irgendwie etwas fehlt. das liegt jetzt nicht an Maisel’s Weisse Kristall alleine, sondern eher am Bierstil. Der geht gut als sommerlicher Durstlöscher. Aber könnte nicht noch viel mehr in so einem Bier stecken?

Wie wäre es denn, wenn man ein Kristallweizen mit Aromahopfen „stopfen“ würde. Edle, elegante Optik, klar-fruchtige Aromen … Wäre das nicht mal eine Idee? Hopfengestopfte Hefeweizen gibt es ja schon. Und ich weiß natürlich auch, dass die Hefetrübung bei Craftbieren auch wegen des Aromas der Hefe gewollt ist. Aber wäre so ein „Hopfen-Kristall“ nicht mal eine Idee? So als Alternative zum Champagner? Kann das jemand mal Jeff Maisel stecken? Vielleicht wird daraus ja das nächste Maisel&Friends-Bier?