Seit einem Jahr dreht sich bei mir fast auschließlich alles ums Bier. Das hinterlässt schon Spuren. Egal, welches Stichwort kommt, man assoziiert etwas mit Bier. Wenn neben meinem PC zum Beispiel eine Packung M&M wohnt, bei der ich mich gerne mal bediene, wenn ich in einem völligen Kreativitätsleck – Leck mich fett, heut bin ich aber gar net kreativ – bin, reicht das manchmal schon aus. M&M? Mager und Murmann! Dann gibt’s halt heute Festbiere von den beiden. Das muss reichen, mehr geht heute einfach nicht. Wobei ich vor kurzem auf einer Weihnachtsfeier lustige Geschichtchen von jemandem gehört habe, der aus Pottenstein kommt. Erinnerungen an früher sozusagen …

An früher erinnert auch das Etikett vom Festbier der Brauerei Mager. Sowas ist zeitlos, verzichtet auf jeden Gold-Kitsch und Weihnachtsglitter. Eigentlich ganz schön besinnlich, wenn man vor lauter „Ho! Ho! Ho!“ und „Jingle Bells“ schon ausflippen möchte. Besinnlich ist auch der altgoldene Inhalt der Euro-2-Flasche. Zuerst baut das Festbier vom Mager malzig auf, zeigt sich ein wenig säuerlich und malzig schwer, bevor es dann deutlich hopfig herb den Abgang macht. Das ist auf alle Fälle unverwechselbar und im ersten Moment ein wenig ungewohnt – zumindest für meinen Gaumen. Der mittig deutlich einsetzende Hopfen verdient aber Beachtung und ist alles andere als nur bitter, eher kräftig würzig und … charaktervoll. Übrigens hat das Mager Festbier 5,1%. Wer das hopfige Finish mag, kann also gerne noch eine zweite Flasche öffnen, ohne Angst zu haben, Weihnachten zu verpennen.

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Das andere „M“ heute, das Murmann Festbier, legt das gleiche fränkische Understatement an den Tag. „Festbier“ … mehr Glanz und Gloria gibt’s auch hier nicht. Wozu auch? Es kommt an Weihnachten ja auf die inneren Werte an. Und bei denen punktet das Murmann Festbier für mich. Da ist ein verdammt schickes und leuchtendes Bernstein im Glas. Der Geruch ist ausgewogen bierig-malzig. Ein leckeres Festbier, bierig, nur leicht herb im Mittelteil und im Abgang. Davor aber nur noch süffig! Leicht grasige Hopfen begleitet das ansonsten eher weiche Festbier mit seinen 5,0%. Da schaut die Euro-2-Pulle von außen so unscheinbar aus und innen wird’s einem weihnachtlich warm.
Hach ja, so manchmal muss es nicht immer die Top-Story sein und es reicht, was man hat … :-)