Gestern hatte ich ja gechrieben, dass einige Brauereien der Malzsüße ihrer Bockbiere mit einem gezielten Hopfeneinsatz bezukommen versuchen. Dabei muss man das nicht. Wenn man sich zum Beispiel den Bock der Brauerei Ott aus dem oberen Leinleitertal anschaut, sieht man einen Bock mit einer anderen Philosophie als z. B. bei dem aus Stettfeld. Farblich ist er altgold, vielleicht fast schon mit einer Spur Kupfer darin. Die Farbe ist aber nicht das einzig Bemerkenswert an der Optik des Ott-Bocks.

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Er schäumt nämlich nicht – und das, obwohl anständig CO2 durchs Glas perlt. Vielleicht hatte das Glas irgendwelche Fettreste oder so Spülmittelreste?  Wer weiß? Ist ja auch nur ein optischer Makel. Der Geruch zeigt die Richtung, in die es gehen soll: getreidig-malzig. Auf der Zunge perlt er ein wenig, was ihn frisch wirken lässt. Das darf er auch, denn er startet nämlich getreidig-malzig. Natürlich wird auch hier mit Hopfen gegengesteuert, aber eben nur leicht, gerade so viel, um ihn nicht pappig wirken zu lassen. Ein rundum gelungener Bock, eher süßlich als herb und vor allem eines: süffig! Persönlich würde ich ihn bisher in dieser Bockbiersaison auf den Platz zwei hieven.