Ab und an werde ich ja gefragt, wie ich an einem Montagmorgen zum Beispiel überhaupt nur an Bier denken könne. Gerade, wenn es am Wochenende vielleicht ein wenig intensiver in Sachen Bier war, würde man doch zu Beginn der Arbeitswoche alles andere in Sinn haben, nur eben kein Bier. Das ist natürlich richtig. Ich schreibe ja auch nur drüber, ich trinke ja keines. (Wobei es sicherlich auch Leute gibt, die es für einen Traumjob hielten, von Montag früh bis Freitag Nachmittag fürs Biertrinken bezahlt zu werden. Jedenfalls gibt es heute für alle, die sich viel lieber an einer Kaffeetasse als an einem Bierkrug festhalten würden, das passende Bier. Nämlich eines, das nach Kaffee schmeckt!

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Das Bier nennt sich Schwarzer Peter und kommt vom Brauhaus am Kreuzberg bei Hallerndorf. Auf der Getränkekarte war es als „Schwarzbier mit Kaffee + Röstmalznote„, was man jetzt auf zweierlei Art verstehen könnte: als Bier mit Kaffee und Röstmalznote oder als Bier mit Kaffee- und Röstmalnote. Ein kleiner, aber eigentlich wichtiger Unterschied, schließlich dürfte die Variante 1 (also mit Kaffee statt Kaffeenote) gar nicht Bier heißen. Leider hatte ich vergessen nachzufragen, ob es sozusagen eine Art Coffee-Stout wäre oder ein Bier mit einer ausgeprägten Kaffeearomatik.

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Ich will jetzt nicht den Schwarzen Peter als Kaffee-Ersatz propagieren, aber mit nur 3,4 % ist das Bier schon fast „morgentauglich“. Ok., Spaß beiseite. Der Schwarze Peter ist natürlich kein Bier „für’s Frühstück“. Denn trotz der deutlichen Kaffeearomen kommt auch das Röstmalz deutlich durch. Und das macht das Bier „bierig“, nicht dass jetzt wer denkt, der Schwarze Peter schmecke wie „kalter Kaffee“. Dazu kommt eine leichte Säurenote, die bei so dunklen Aromen und einem schlankeren Körper fast unvermeidbar ist. Die kommt automatisch mit der Röstbittere, das ist beim schwarzen Kaffee nicht anders als bei der schwarzen Schokolade. Und ähnlich wie bei der schwarzen Schokolade ist der Schwarze Peter schon arg „trocken“ im Abgang. Oder drücken wir es mal so aus: Es hat eine schöne Kaffeebittere. Eher als zum Frühstück würde ich so ein Bier eher als „Digestif“ nach dem Essen empfehlen. Oder noch eher als Begleiter für ein Stückchen Kuchen. Dann heben sich nämlich die Kuchensüße und die Röstbittere geschmacklich auf – und bei nur 3,4 % trägt der Schwarze Peter auch nicht zu dick auf. Das machen in  Franken schon die ordentlich großen Kuchenportionen.
So, und sollte jetzt jemand Hunger bekommen haben udn sich heute Nachmittag so ein ordentliches Stück Käsekuchen o.ä. reinschaufeln müssen, dürft ihr das gerne auf mich und die heutige Kolumne schieben.