Zu den beliebtesten Kostümen im Fasching, Karneval oder der Fastnacht gehört seit Jahren der Pirat – Johnny Depp sei Dank. Nun verbietet es sich für mich fast automatisch, mich als Pirat zu kostümieren. Jedesmal, wenn ich in fränkischer Tracht unterwegs bin, gibt es jemanden, der mich fragt, ob ich ein Pirat sei oder der mir gleich ein „Hey, Jack Sparrow“ hinterherruft. Also bitte! Wenn, dann „Captain Jack Sparrow!“ – so viel Zeit muss sein. ;-)

Den Vogel abgeschossen haben aber die Brauer von der Distelhäuser Brauerei aus Distelhausen auf der diesjährigen Braukunst Live, denn die haben ja tatsächlich einen Porter auf Lager, der auf den klingenden Namen „Black Pearl Porter“ hörte.

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Aye! Die Pearrrl!  Das schnellste Schiff in der Karibik. Und das gibt’s jetzt in der Flasche? Als Flaschenschiff?

Mitnichten!

Zwar mag der Name von der Filreihe „Fluch der Karibik“ inspiriert sein, doch sonst hat das Bier mit der Karibik oder gar mit Piraten wenig am Hut. Denn ein „echter“ Porter ist eigentlich sehr dunkles, malziges Bier, das im 19. Jahrhundert – also lange nach der Zeit der Piraten – von englischen Lastträgern äußerst beliebt gewesen sein soll. Und dieser Porter soll die schwarze Perle aus dem Taubertal darstellen …

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Farblich kommt da der Black Pearl Porter hin. Dunkel, fast schon schwärzer als schwarz kommt er daher. Als schöner, optischer Kontrast sitzt eine adäquat cremefarbene Schaumkrone. Dabei riecht der Porter fast mehr fruchtig als malzig. Zu den dunklen Noten mischt sich Pfirsich, auch ein wenig Alkohol – obwohl der Black Pearl Porter „nur“ 5,6 % hat. Je wärmer der Porter wird, desto deutlicher wird jedenfalls auch sein malziger Charakter. Im Antrunk zeigen sich erst mal die erwähnten Fruchtnoten, dann wird’s dunkler, malziger. Allerdings nicht so malzig und röstig, wie man es bei der Farbe erwarten könnte. Aber alles in allem bleibt es eher süßlich, ist also mehr ein „Sweet Porter„. Bei ratebeer.com findet sich eine Beschreibung dieses Bierstils: „Similar in color and appearance to the Robust/Sharp Porter. The main differences are a milder roastiness, and less bitterness which puts more emphasis on the malt characteristics“ Was man so stehen lassen kann, vor allem dank der süßen Fruchtnote, die den nicht zu schweren Malzcharakter den ganzen Trunk über begleitet.

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Eigentlich ist der Black Pearl Porter sogar ein „einfaches“ Bier, ehrlich, ein wenig kernig, nicht affektiert oder übertrieben in seinen Malzaromen und mit ganz dezenten 28 Bittereinheiten. Davon hätte ich gerne noch einen! Aye, Captain! Harrr!