Ich habe schon wieder gefühlt in letzter Zeit nur unterfränkische Biere besprochen. Ich habe es zwar nicht nachgeprüft, aber wie gesagt, ich habe so den Eindruck. Also bespreche ich heute mal lieber statt eines unterfränkischen Hefeweizens einer sehr großen Brauerei eines einer wesentlich kleineren hohenlohischen Brauerei. Ihr habt’s ja sicger erraten: das Bier, das ich mir eigentlich für heute ausgesucht hatte, wäre das Julius Echter Hefeweißbier der Würzburger Hofbräu und damit der Kulmbacher Gruppe gewesen. Der Ausstoß der Muttergesellschaft Kulmbacher liegt ja irgendwo über 2 Millionen Hektoliter. In Würzburg hält man sich mit Zahlen bedeckt, aber ich habe mal gelesen, dass so um die 300.000 Hektoliter ausgestoßen werden. Da ist man bei der Riedbacher Franken Bräu bescheidener. Da wird der Ausstoß mit um die 25.000 Hektoliter pro Jahr angegeben. Und die verteilen sich auf diverse Sorten, unter anderem auch ein Hefe Weizen. Franken Bräu Hefeweizen 1 

Ein richtig nettes übrigens. Bernsteinfarben und dicht trüb, aber helle Weizen sind ja bisweilen recht bräunlich, wohingehend dunkle Weizen richtig dunkel sind. Mit 5,4 % Alkohol gehört es auch zu den stärkeren Weizen. Und vom Aroma her gehört es zu den fruchtigeren. Auch im Geschmack zeigt es sich “frisch und spritzig”, so wie es das Etikett verspricht. Zaw gibt es ein deutliches hefearoma, aber das wirkt ebenfalls eher fruchtig als muffig, “kellerig” und schwer. Auch bei der Bananigkeit hält es sich eher zurück, zugunsten von fruchtig-säuerlicheren Noten, ein wenig Würze. Gut, ausgewogen, nicht unsüffig. Nett.

Franken Bräu Hefeweizen 2

Und ein schönes Beispiel, wie man den Retro-Trend auch mit NRW-Flaschen umsetzen kann. Das Brustetikett erinnert in seiner Form an die der “alten Maurerflaschen” mit Bügelverschluss.Tucher 5Franken Bräu Hefeweizen 3

Ich weiß ja nicht, ob die Marketing-Abteilung der Tucher die Riedbacher Franken Bräu kennt, aber bei der Neugestaltung der Etiketten scheint man sich am Riedbacher Vorbild orientiert zu haben.
Allerdings wirkt es beim mittelständischen Betrieb ehrlicher, authentischer und vor allem sympathischer als bei der Großbrauerei.