Ich bleibe mal bei „besonderen“ dunklen Bieren und gehe mal wieder nach Zimmern zur Hecht Bräu. Als ich Bernhard Hecht zum ersten Mal begegnet bin, hatte er zwar fast nichts mehr von seinen „Spezialbieren“, aber von vor allem zwei Sorten hatte er mir mehr als nur vorgeschwärmt: Amberella und Cascarillo.

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Das Amberella hatte ich ja schon besprochen. Das Cascarillo ist heute dran. Das Cascarillo ist vom Prinzip ein stärkeres, dunkles Lager mit einer deutlichen Hopfung, also ein Dry Hopped Imperial Lager. Das klingt zwar erst mal recht „modern, ist irgendwie jedoch wie ein Fränkisches Bier neu interpretiert – auch wenn man bei den Hopfensorten Cascade und Amarillo nicht gerade an fränkische Lagerbiere denkt.

Mit seinen aktuell 5,8 % Alkohol ist das Cascarillo ein wenig leichter geworden – als es 2013 beim BLOG-UMS-BIER besprochen wurde, hatte es noch 6,2 %. Das muss generell nichts Schlechtes bedeuten, denn Alkohol ist zwar ein Lösungsmittel, das beim Kalthopfen hilft, die Aromaöle aus dem Hopfen zu lösen, aber ich denke nicht, dass die 0,4 % so viel ausmachen. Vom Aroma her zeigt sich Amarillo deutlicher als Cascade. Der schöne Malzkörper bietet die Basis auf der die Aromahopfen ihre Zitrus- und Fruchtnoten präsentieren dürfen. Amarillo ist ja ein verdammt beliebter Hopfen mit einer – je nach Einsatz – feinen bis starken Fruchtnote. Mir gefällt das, vor allem, weil das Bier nicht nur „crafty“ schmeckt, sondern auch ein wenig „fränkisch“, soll heißen: Vom Malz (aus Biswang, wem das was sagt) kommen Karamellnoten hervor, der Hopfen streut Zitrus, Orange und Pfirsich vielleicht noch einen Hauch Südfrüchte darüber. Sowas lässt sich – bei allen Unterschieden – vielleicht am ehesten mit einem Bier wie der Simcoe Serenade aus Kaltennordheim vergleichen. Irgendwie klassisch, aber auch deutlich modern.