Gestern hatte ich es ja schon ein wenig von diversen Labeln und anderen Markenzeichen. Sowas lässt sich ja, schaut man mal genauer hin, nahezu überall auf Etiketten finden. Das Etikett des dunklen Weißbiers der Kauzen Bräu aus Ochsenfurt zeigt zum Beispiel drei „Markenzeichen“:

Weißbier dunkel

Wobei die drei „Zeichen“ weniger etwas über die Qualität der Biere aussagen als darüber, bei welcher „Vereinigung“ man Mitglied ist. Da wären zu einen die Freien Brauer. Das klingt fast schon ein wenig rebellisch. „Freie“ Brauer, die frei sind, zu brauen, was sie wollen? Nicht ganz. „Frei“ sind die Freien Brauer, weil sie keinen übergeordneten Konzernen angehören. In eigenen Worten heißt das:
Die Freien Brauer sind ein Zusammenschluss von 40 mittelständischen Familienbrauereien in Deutschland, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden, die konzernunabhängig und seit Generationen in Familienbesitz sind. Jeder von uns ist ein selbstbewusster, freier Unternehmer – und will das auch bleiben. Die Freien Brauer sind mehr als eine reine Wirtschaftskooperation: Sie sind eine Wertegemeinschaft gleichgesinnter, selbstbewusster Familienbrauereien, die in ihrer jeweiligen Heimatregion führend sind.
40 Gesellschafter haben die Freien Brauer bisher, die ihrerseits „über 350 Bierspezialitäten unter knapp 140 Marken in rund 30 verschiedenen Sorten“ herstellten. Dabei sind kleinere und auch recht große Brauereien. Maisel ist z. B. ein Freier Brauer oder Flensburger, Schneider Weisse und andere. So groß ist die Ochsenfurter Kauzen Bräu nicht. Um die 65.000 hl Bier werden produziert, erfährt man. Und auch, dass die Kauzen Bräu eines der Gründungsmitglieder des Bayerischen Brauerbundes ist.

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Immerhin hat man sich den 7 Werten verschrieben:

Große Freiheit
Persönliche Verantwortung
Einzigartige Vielfalt
Höchste Qualität
Saubere Umwelt
Echte Tradition
Gelebte Heimatverbundenheit

Und die Heimatverbundenheit zeigt schließlich auch das Engagement in der Vermarktungsgemeinschaft Mainfranken Bier. Jetzt muss es nur noch mit der Qualität klappen. Das dunkelbraune Weizen mit seinen 5,0 % riecht schon mal angenehem „dunkel“. so weit, so gut. Auf der Zunge hat man Aromen von dunklem Malz und auch leicht fruchtige, bananige Noten. Auch gut. Hintennach ist das Bier ein wenig malztocken. Auch das geht in Ordnung. Kein „Brüller“, aber ein trinkbares, dunkles Weizen. Auffällig ist höchstens die Spritzigkeit … die meisten dunklen Weizen, die ich hatte, waren eher ein wenig „gemütlicher“ in ihrer Art. Auffällig ist es vor allem, weil die dunkle Fuhrmanns Weisse, die für die Waldschloss Bräu in Frammersbach hergestellt wird, ähnlich auffällig spritzig war. Könnte die Kauzen Bräu aus Ochsenfurt der Hersteller sein? Möglich wäre das, genau sagen kann ich es aber nicht. Allerdings würde sich das für mich mit der „Einzigartigen Vielfalt“ beißen …