Ich komme bei deisem Projekt ja nicht nur in Regionen, die ich vorher nie besucht hatte Mahrs Leicht 6und hätte. Nein, ich trinke auch Biere, die ich vorher nie getrunken hatte oder auch hätte. Da gibt es zum Beispiel das Mahr’s Bräu Leicht. Das hatte ich noch nie vorher getrunken. Und das, obwohl ich gerade mal 5 bis 10 Minuten Fußweg vom Mahrs weg wohne. Aber wozu hätte ich bisher ein Leichtbier trinken sollen? Im Mahr’s trinkt man ein U, vielleicht auch noch ein ETA Hofmann Dunkel, ich gerne auch ein Helles und, als ich das letzte Mal dort war, Pils. Aber ein Leichtbier?

Wie gut, dass ich mir vorgenommen hatte, in dieser Fastenzeit häufiger mal Leichtbiere vorzustellen. Dann kann ich mir auch mal das Mahr’s Bräu Leicht aus Bamberg vornehmen und schauen, ob es unter den Leichtbieren „das Mahr’s aller Dinge“ ist.

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Mit 2,8 % ist es leichter Durchschnitt. Vielleicht sogar noch ein wenig leichter als andere. Ich denke, die meisten liegen so bei 2,9 %. Aber bei Bier darf der Alkoholgehalt ja um 0,5 % vom tatsächlichen Wert abweichen, weshalb alkoholfreie Biere ja bis knapp unter 0,5 % Alkohol enthalten dürfen. Optisch kam es mir ein wenig heller als ein Pils oder ein Helles vor. Muss man dafür jetzt Punkte abziehen? Sicher, ein sattes gelbgold wäre im Glas schöner, aber im Zweifelsfall gießt man es sich in einen Steinkrug ein und dann ist die ein wenig fahle Farbe nicht mehr so wichtig. Der Geruch gefällt mir dagegen schon mal: Es riecht ein wenig hopfig, nach Stroh und vielleicht auch ein wenig nach Citrus. Wesentlich besser als der süßliche Geruch alkoholfreier Biere. Und auch in Sachen Geschmack zeigt es sich nicht gerade süß. Zumindest nicht vordergründig süßlich. Eigentlich geht es sogar von Anfang an recht würzig zur Sache: Hopfenaromen, Citrus – an Hopfensorten kommen laut Mahr’s Homepage unter anderem Hallertauer Hersbrucker rein – das ist alles schon mal recht „bierig“, wäre da nicht der allzu schlanke Körper. Ach, hätte es doch ein wenig mehr Volumen, dann würde die Herbe durch einen anständigen Malzkörper aufgefangen. Dann gefiele es mir noch besser. Da merkt man aber, dass es nur 7,2 % Stammwürze hat. Dann fiele auch die viele Kohlensäure nicht so sehr ins Gewicht, bzw. dann hätte das Bier „Gewicht“, gegen das die Kohlensäure spritzig ankommen könnte. Dann wäre es definitiv süffiger, aber dann wäre es wahrscheinlich kein Leichtbier mehr. Allerdings ist es auch nicht so übel. Das kann man trinken und als „Grillbier“, wenn im Hochsommer zur Sonnenglut auch noch die Hitze der Kohlenglut kommt, oder als erstes Bier gegen den Durst, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs war, ist es nicht zu verachten. Vielleicht auch als Bier für Zwischendurch, wenn man länger (z. B. beim Schafkopfen) sitzt und trotzdem einen klar(er)en Kopf behalten mag …

Wie gesagt: Ein klein wenig Ausgewogenheit und Körper mehr, dann könnte ich es bedenkenlos empfehlen. So aber bleibt es immer noch mehr als ein „Vernunftbier“.