So, das wird das wohl letzte Alkoholfreie für die nächste Zeit. Nicht, dass ich schon alle probiert hätte und es nicht noch so einige Alkoholfreie gäbe – ich befürchte, da gibt es noch so einige –, aber irgendwann muss auch mal wieder Schluss sein. Immerhin habe ich in diesem Jahr schon locker 15 oder 16 Alkoholfreie vorgestellt. Auch, wenn vielleicht unfreiwillig ein paar Doppelte dabei waren.

Martin Alkoholfrei

Kommen wir zu Nummer 17, dem Alkoholfreien der Martinsbräu in Marktheidenfeld. Naja, hergestellt für die Martinsbräu/Marktheidenfeld. Denn wer es braut? Wahrscheinlich die Distelhäuser, das würde zu den MHD-Aufdrucken auf den Etiketten passen. Dass nicht jede Brauerei, die ein Alkoholfreies verkauft, auch das Know How, die Technik und gegebenenfalls eine Branntweinlizenz hat. Steuerlich ist die Entalkoholisierung – dem Martinsbräu Vollbier wird laut Etikett schonend der Alkohol entzogen – nämlich sowas wie eine Branntweingewinnung, ein Brauer für Alkoholfreie wird somit zum Brenner. Klingt schräg, ist aber so, wie ich kürzlich lernen durfte. Der dem Bier entzogene Alkohol muss ja wieder irgendwo hin …

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Aber ich schweife ab: Reden wir über das Alkoholreie, das für die Martinsbräu in Marktheidenfeld hergestellt wird. Optisch ist es ein Pils, also hell und mit weißer Schaumkrone. Der Geruch ist leicht süßlich-getreidig. Was für ein entalkoholisiertes Bier wie das Martinsbräu Alkoholfrei spricht, ist die Tatsache, dass es nicht so pappig süß ist. Es ist ein wenig würzig im Geschmack, allerdings auch mit wenig Volumen. Alkohol ist ein Geschmacksträger, das merkt man leider auch bei diesem Bier. Und der Übergang zwischen der anfänglichen Malzigkeit und der abschließenden Herbe ist durchaus ein wenig „gewöhnungsbedürftig“. Allerdings ist das hier doch eher ein brauchbares Alkoholfreies – oder anders ausgedrückt: Clever zuzukaufen ist auch eine Kunst. Jetzt müsste man nur noch draufschreiben, wer es gebraut hat, dann wäre ich glücklich.

P.S.: Eine Sache fiel mir dann doch noch auf: Laut Datenblatt auf der Homepage wird beim Bier Gärungskohlensäure zugesetzt, laut Etikett nicht. Ich nehme mal an, dass  zwischendurch der Hersteller gewechselt hat. Dann sollte man mal die Homepage aktualisieren.