Normalerweise ignoriere ich ja mehr und mehr alles, was sich auf dem internationalen Biermarkt tut. Zu deprimierend ist das, was sich da tut. Alleine die Nachrichten aus der letzten Zeit. Da versucht die Nummer eins auf dem internationalen Biermarkt AB Inbev die Nummer zwei SABMiller zu übernehmen. Aber SABMiller will sich nicht so recht schlucken lassen und überlegt seinerseits die Nummer drei Heineken aufzukaufen. Aber das will Heineken natürlich nicht.

Jetzt könnte man sich sagen: „Lasst die da oben doch machen, was sie wollen. Das juckt mich doch nicht, ob hier ein Riese den anderen schluckt, solange ich die Brüh net saufen muss!“ Aber so einfach ist es nicht. Indirekt haben solche Übernahmen nämlich durchaus Einfluss auf den heimisch-fränkischen Biermarkt. Schließlich geht es hier auch darum, Preise anzupassen und auf dem Markt durchzusetzen. Und darüber natürlich auch, Konkurrenz zu verdrängen. Und dann natürlich auch direkt. Schließlich brauen AB Inbev und Heineken auf dem deutschen Markt auch das eine oder andere Bier.

AB Inbev braut in Deutschland (und auch anderswo) Beck’s Diebels, Franziskaner, Gilde, Haake Beck, Hasseröder, Löwenbräu und Spaten. Heineken ist über die Brauholding International an noch viel mehr deutschen Brauerei beteiligt: Da wäre die Paulaner-Gruppe mit Paulaner, Hacker-Pschorr, Auerbräu, Hopf Weisse und Thurn Und Taxis. Dann gibt es die Südwest-Gruppe mit Marken wie Höpfner, Riegeler, Fürstenberg und Schmucker. Und dann gibt es noch die Kulmbacher-Gruppe mit den Marken Kulmbacher, EKU, Mönchshof, Kapuziner, Würzburger Hofbräu, Keiler, Sternla, Scherdel, Sterquell, Braustolz, und, und, und …

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Was sich da also auf dem internationalen Markt tut, hat also durchaus direkten Einfluss auf die Firmenpolitik in Franken. Direkt und indirekt, steht doch z. B. das Mönchshof Pilsner im Getränkemarkt neben meinen geliebten Landbiere. Und damit in direkter Konkurrenz dazu. Beim Mönchshof Pilsner habe ich ja eh schon wieder ein Problem. Das steht in der NRW-Flasche vor mir. Das gibt es bei der Mönchshof noch für die eine oder andere Sorte. Allerdings nicht auf der Homepage: Da wird alles in Bügelverschlussflaschen beworben. Und auch die Sorten sind/heißen ein wenig anders. Heißt das Bügelverschluss-Zugpferd z. B. Original, so heißt das NRW-Pils einfach nur Mönchshof Pilsner. Handelt es sich jetzt um das selbe Bier? Oder ist es gar ein „Gruppen-Pils“, das es so unter verschiedenen Namen auf dem Markt gibt? Wer weiß … und wer will das überhaupt wissen! Schließlich gehört auch das zu den „Undingen“, die uns Konzentrationsprozesse wie der oben beschriebene bescheren.

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Geschmacklich ist das Mönchshof Pilsner ein Pils, wie man es kennt. Der Hopfen ist ganz in Ordnung, könnte ein wenig frischer wirken. Außerdem zeigt es eine nette Herbe. Was mir gefällt, ist, dass es zwischendurch auch immer wieder fruchtige Spitzen zeigt. Das ist nicht extrem inspirierend und ein typisch deutsches Pils. Aber immerhin nicht das schlechteste. Da kommt mir die Bittere dann im Endeffekt zu unvermittelt und zu deutlich. Aber wie gesagt, nicht das schlechteste aller deutschen Pilsner.