Das sonntägliche Weizen ist mir ja schon zur lieben Gewohnheit geworden. Also nicht, dass ihr jetzt annehmt, immer als Frühschoppen. Jeden Sonntag zum Frühschoppen geht ja heutzutage kaum mehr jemand. Sowas gibt’s höchstens noch in kleinen Orten, ganz kleinen … Mönchsambach ist so einer mit gerade mal 99 Einwohnern, wie Wikipedia weiß. Ob’s tatsächlich noch genau 99 sind, wer weiß? Allerdings verirren sich immer wieder auch Auswärtige dahin, denn dort ist eine Brauerei mit Kultstatus beheimatet. Über das Mönchsambacher Bier erzählt man sich nur Gutes – und bekommt es trotzdem im gut 20 Kilometer entfernten Bamberg schon nicht mehr.
Zu den Bieren der Brauerei Zehendner zählt auch ein Weizen, um das es heute gehen soll.

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Satt-trüb, honig-gelb-bräunlich und mit richtig schicker Schaumkrone präsentiert es sich. Fast schon ein Bilderbuchweizen. Der Geruch zeigt sich ausgeprägt hefig und unterstreicht den guten ersten Eindruck. Die 5,5% können sich für ein Weißbier durchaus sehen lassen. Geschmacklich ist es eher auf der milden Seite angesiedelt. Leicht fruchtig-säuerlich startet es, legt dann ein wenig Hefigkeit dazu, bleibt aber über die ganze Dauer eher „schlank“. Ein weiches, mildes Weizen, leicht und locker trinkbar. Seinen eigentlich höheren Alkoholgehalt schmeckt man so gar nicht. Ein wenig mehr Volumen im Geschmack hätte ihm sicher auch nicht geschadet. Dass es aber nicht so kernig-rustikal daher kommt wie andere Kollegen aus der Weißbier-Ecke macht es aber auch wieder sympathisch. Zum Frühschoppen darf das Weizen nämlich auch einfach nur laufen. Da muss der Malzgrundkörper nicht gleich das ganze Mittagessen mitliefern.
Tja, sind wir doch irgendwie wieder beim Thema Frühschoppen hängen geblieben. Prost!
P.S.: Einen Bonus-Pluspunkt erhält das Mönchsambacher Hefe-Weizen für das sympathische Etikett. Ich weiß, bei einem Bier ist das nicht das Wichtigste. Aber das Auge trinkt ja bekanntlich mit …