Ich mache mal mit einem Hellen weiter, schließlich ist das Helle ja momentan der Trend, was man so liest und hört. Wobei das mit dem Hellen so eine Sache ist. Bei der Distelhäuser Brauerei in Distelhausen gibt es ein Bier, auf dessen Etiketten steht „Unser Helles„. So weit, so gut. Nur das dieses Helle ein Export ist. Nun sind aber nicht automatisch „Helles“ und „Export“ gleichzusetzen. Es gibt ja auch dunkle Exportbiere. Oder Helle, denen die typischen Export-Merkmale fehlen.

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Schaut man auf die Distelhäuser Homepage, findet man einige interessante Angaben zu dem Bier. Zujm Beispiel taucht bei den verwendeten Rohstoffen auch dunkles Karamellmalz auf. So viel dunkles Karamellmalz kann nicht drin sein, denn von der Farbe her ist es golden. Stammwürze und Alkoholgehalt sind jetzt nicht gerade besonders „exportmäßig“: 12,5 % Stw. und 5,2 % Alkohol sind aber in Ordnung. In Ordnung sind auch die Bittereinheiten. Mit 22-23 IBU ist es recht angenehm. Vom geschmack her durchaus hopfig, aber eben eher ein wenig herb als richtig bitter. Im Antrunk denkt man ein wenig an ein Pils, nur, dass es mehr Süße im Malzkörper gibt. das Mundgefühl ist spritzig, das Bier ganz nett – und in seiner Trinkbarkeit für mich irgendwo zwischen einem „fränkischen Pils“ und einem satten Export.

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Und trotzdem … obwohl das Bier vielleicht abgesehen von einer leicht metallischen Note alles richtig macht, kommt es mir wie das „schwächste“ Distelhäuser vor. Zumindest war das Märzen voluminöser, das Pils hopfiger und das Spezial oder das Blond charakterlich eigenständiger. Von den Distelhäuser Craftbieren ganz zu schweigen! Von einem „Export“ würde ich aber ein wenig mehr Charakter erwarten.