Reden wir (mal wieder ) über Craftbier. Das ist ja so ein Thema, das mich ja immer wieder beschäftigt. Was ist Craftbier? Woher kommt es? Wie muss es aussehen, schmecken, gebraut werden? Fragen über Fragen.
Definiert man Craftbier tatsächlich als „Handwerklich“ gebraut, dann wäre Franken in weiten Teilen so etwas wie das „home of craftbeer“. Wir hätten sozusagen schon Hunderte von Jahren Craftbier gebraut, bevor es den Begriff überhaupt gegeben hätte.

IMAG1153

Wenn man Craftbier so definiert, dann wäre ein Bier wie das helle Lagerbier der Brauerei Göller aus Drosendorf so etwas wie der Prototyp des handwerklich gebrauten Bieres. Das sieht man und das schmeckt man – zum Beispiel beim Lagerbier, sozusagen dem „Hellen“ vom Drosendorfer Göller. Das Bier ist hell und trüb (was man aber nur sieht, wenn man sich das Bier im Glaskrug statt dem Steinseidla geben lässt) und hat laut ratebeer 5,2 %. Es schmeckt … nach Landbier! Und das ist in dem Fall eine Art Qualitätsmermal. Denn das helle Lagerbier ist malzig, mild im Antrunk, dann baut sich langsam ein wenig Kantigkeit auf, die dem Hopfen und eventuell auch Eiweiß geschukdet sein mag. Überhaupt hat es ein schön dezentes Hopfenaroma, das zusammen mit dem Malz und der leichten Bittere ein typisches Bier vom Land ergibt.

IMAG1148

Und schaut man sich jetzt noch die Drosendorfer Bierpreise an, dann kann man schon ein wenig verstehen, warum das moderne Craftbier – wie der Göller Gaumenkitzler – in Franken ein wenig „anders“ daherkommt als im Rest der Republik.

IMAG1150

Unaufgeregter. Unprätentiöser. Auch  mal als Maß, als Seidla, zusammenm it Erdbeertorte … und, wenn man mag, auch als Radler! Man könnte fast sagen, hier ist Craftbier keine Sache für coole Hipster, sondern ein ganz normales Bier wie jedes andere auch. Handwerklich gebraut eben!