Der Biervorrat ist leer. Kein Wunder, schließlich will jeden Tag ein Bierchen besprochen werden. Also schnell los und zum Getränkehändler des Vertrauens.
„Was bringst du mit?“, schallt es aus dem Hintergrund.
„Was soll ich denn mitbringen, Schatz?“, ruft man zurück.
„Naja, etwas Herbes und ein Kellerbier … oder ein Weizen!“, kommt es prompt retour und man fühlt sich unweigerlich an eine bekannte Werbung erinnert.
„Also das sind ja drei Wünsche auf einmal. Das geht nun wirklich nicht!“
Geht das wirklich nicht? Es sei jetzt schon verraten: Doch, es geht! Und zwar bei der Brauerei Krug in Breitenlesau. Die brauen nämlich ein besonderes Bier namens Kraftstoff. Da denkt man sofort an einen Bock oder mindestens an ein Märzen mit satten 6%. Tatsächlich ist es aber ein naturtrübes Kellerbier, das mit 5,4 vol% ordentlich, aber nicht übermäßig stark ist. Etikettenschwindel? Nein! Denn was in der Flasche ist, ist wahrlich ein Bier für drei. Aber der Reihe nach.
Ein Kellerbier also. Wenig Kohlensäure also. Mit viel Schwung ins Glas geworfen also. Besser nicht, denn esschäumt! Und wie! Kennt man von einem Kellerbier gar nicht. Und erst recht nicht, dass der Schaum steht und steht und steht … bis man die Geduld verliert. Untypisch für ein fränkisches Kellerbier. Der Geruch ist betont hopfig. Für ein fränkisches Bier auch nicht gerade gewöhnlich. Also mal probiert. Und da rollt der moussierende Kraftstoff malzig-hefig über die Zunge, um sich letztlich hopfig-herb den Schlund hinabzustürzen. Wow! Vom Gefühl her ein Weizen, vom Aussehen und Geschmack ein Kellerbier und vom Nachklang ein Pils, ein kelleriges Hefe-Pils, ein hopfiges Weizen-Keller? Auf jeden Fall drei Biere in einem. Sollte man mal probiert haben!
Komisch nur, dass der Kraftstoff auf der Homepage der Brauerei Krug nicht erwähnt wird. Wer weiß, vielleicht ein Geheimtipp!
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