Reden wir mal über Bier und Marketing. Denn Brauereien haben ein kleines „Problem“, das andere Wirtschaftszweige nicht haben. Sie sind bei der Wahl der Namen ihrer Produkte nämlich ganz schön eingeschränkt. Ein Pils ist ein Pils, ein Export ein Export. Wie soll man sich da von seinen Mittbewerbern unterscheiden? Ich meine, selbst Mc Donalds bennent seine Hamburger wie Autohersteller ihre Premiumprodukte. Ein Hamburger ist ein Hamburger, aber ein Hamburger Royal TS ist … eben ein wenig „anders“. Bei Bieren geht das allerdings irgendwie nicht so einfach. Wie sieht denn das aus Pilsner CTS (Citra, Taurus, Saphir) oder Export TS (Tettnanger, Select)???
Bei Bier geht das nicht. Da bleibt es bei vorgestellten Attributen wie Premium, Ur-, Edel- oder Gold. So zum Beispiel beim Gold-Export der Brauerei Reindler aus Jochsberg. Wobei das vorgestellte „Gold“ im gegensatz zu den anderen Attributen eine echte Aussage enthält: Ein Gold-Export ist hell. Mit 5,1 % ist es nicht gerade „stark“ für ein Export. Die sind ja gerne mal ein wenig stärker.
Vom Geschmack her ist es … ganz ok. Es schmeckt nicht schlecht, aber für meinen Geschmack fehlt es ein wenig an Süffigkeit. Der Grundcharakter ist getreidig, dazu kommen Hopfenaromen nach Heu und Blumen. das zusammen mit einer leichten Aprikosensüße und der angenehm dezenten Herbe ein schönes, hellmalziges Bier. Ein wenig kantig, aber nicht schlecht. Und naja, für meinen Geschmack fehlt einfach … nun ja, eine Spur mehr „Glanz“. Was aber nicht unbedingt am Namen liegt. Denn Gold-Export-Biere gibt es viele. Auch Gold-Pilsner. Und dabei ist nicht alles Gold, was glänzt. Und nicht alles, was Gold heißt, glänzt am Ende.
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