Ich mache mal nit Bieren weiter, die sozusagen „liegengeblieben“ sind. Das hatte ich ja mit dem letzten Bier des Tages, dem Kerwa’s Bier von der Brauerei Prechtel in Uehlfeld auch schon. Da war ich vier Monate zu spärt dran. Mit dem heutigen Bier sind es nur so zwei Monate, denn das Dark Chocolate vom ’s Antla in Kronach wollte ich eigentlich irgendwann in der Weihnachtszeit, sozusagen als Desertvorschlag posten. Die Fotos hatte ich gemacht, das mit dem Posten hab ich dann vergessen. „Liegengeblieben“ halt.
Vom Stil her ist das Dark Chocolate eine Art Porter. Dementsprechend dunkel ist es auch. Die Nase nimmt einen tiefen Zug Röstmalze, Kaffee und tief unten auch Kakaoaromen. Schon mal nicht übel. Sollte auch so sein, denn das Dark Chocolate ist ein Bier das mit Kakaoraspeln am Reinheitsgebot vorbeigebraut wurde. In Bayern ist das rechtlich gesehen immernoch ein echtes „Vergehen“. Aber die Zahl solcher Reinheitsgebotsverstöße mehrt sich. Und es sind eben nicht immer nur die üblichen Craft-Rebellen, die so brauen. Auch auf dem Land findet man mehr und mehr solche Biere. Warum auch nicht? Wenn es schmeckt …
Wobei wir bei der Masterfrage sind: Schmeckt es? Und wenn ja, wie? Erstaunlich trocken, mit viel Röstmalz. Sehr dunkle Schokolade (also so -85 % Kakao). Holla. Das zeigt was es an dunkler Aromatik in Bier alles geben kann, wobei es sich nicht alleine auf diese Kaffe- und Kakao-Aromatik beschränkt. Anfänglich zeigt es auch sämige Beerennoten, leichte Fruchtigkeit, ein wenig Süße, bevor die dunkle, herbe Schokolade mehr und mehr durchkommt. Und die bringt, das darf man natürlich icht verschweigen, eine gewisse Säure mit sich. Sowas kennt man ja auch vom schwarzen Kaffee. Das darf man nicht unterschlagen. Gehört für mich aber in einem gewissen Maß dazu. Unter den Craftbieren vom Antla eines der besten, finde ich.
Zwei kleine Anmerkungen zu dem Bier bzw. zum heutigen Bier des Tages hätte ich noch:
1. Wer in der Fastenzeit auf Süßwaren und vor allem Schokolade verzichtet (sind ja einige), der kann sich das Dark Chocolate (so es das noch gibt) durchaus schmecken lassen. Flüssiges bricht ja das Fasten nicht!
2. Wer den Apostroph-Hinweis im letzten Bier des Tages gelesen hat, wird vielleicht beim Antla (offiziell ’s Antla) ebenfalls über diesen kleinen Strich stolpern. Hier allerdings ist er als Auslassungszeichen (da)’s Antla gerechtfertigt. Von der Seite diesmal also keine Kritik. ;-)
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