Am Aschermittwoch … ist alles vorbei …
Nein, kein Sorge, ich singe jetzt nicht. Aber am Aschermittwoch ist für viele nicht einfach nur der Fasching vorbei – vele stellen sich die Frage, worauf sie jetzt in der Fastenzeit verzichten wollen. Die Klassiker sind ja Schokolade/Süßigkeiten, Fleisch und Alkohol. Ich weiß gar nicht, wie oft ich in den letzten Tagen die Frage gehört habe: „Sag amoll, was fasdesdd denn du? Abbä fei ka Biä, oder?“
Nein, das mache ich nicht, obwohl mancher behauptet, ich hätte schon so viele Biere „vorgetrunken“, dass ich bis Ostern – wenn nicht sogar bis Oktober! – nichts mehr trinken müsste.
Aber ehrlich gesagt habe ich heute gar keine rechte Lust auf ein kühles Bierchen. Und ich schätze mal, so geht es so manchem im schönen Frankenland. Was also tun?
Seit einigen Tagen macht ja eine Meldung die Runde, die zu genau solchen Tagen passt: Das alkoholfreie Bier soll mehr Geschmack bekommen können. An der TU Berlin wurde demnach geforscht und geforscht und probiert und probiert, bis es gelungen sein soll, das Alkoholfreie zu optimieren.
Nun muss man wissen, dass viele Alkoholfreie wässrig und langweilig schmecken, weil Alkohol nun einmal ein Geschmacksträger ist. Um Alkoholfreies herzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder entzieht man dem fertigen Bier den Alkohol nachträglich oder man stoppt die Gärung, bevor eine entsprechende Menge Alkohol entstehen kann. An der TU entwickelte man nun einen neuartigen Gärprozess, der ein geschmacklich besseres Ergebnis bei max. 05% Alkohol liefern soll. Das Problem bei der ganzen Geschichte: Wirtschaftspartner der TU ist die Brauerei Holsten! Ab dem 1. April soll das Wunderbier auf den Markt kommen.

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Mal abgesehen davon, dass mir Holsten so oder so nicht ins Glas kommt, stellt sich die Frage, was man denn dann heute trinken könnte. Alkoholfreie Biere finden sich mittlerweile bei vielen fränkischen Brauereien – und nicht nur bei den großen Brauriesen aus Kulmbach usw. Zum Teil werden diese Biere aber gar nicht bei der jeweiligen Brauerei gebraut, sondern von Kooperationspartnern zugekauft. Das Loffelder Alkoholfreie vom Staffelberg-Bräu soll zum Beispiel auch woanders entstehen. Auf der hauseigenen Homepage sucht man es jedenfalls vergebens.
Im Glas sieht es pilstypisch hellgelb aus und schäumt auch kurz mal auf, hat aber sonst wenig Kohlensäure.
Geschmacklich macht sich aber sofort eines bemerkbar: Ihm fehlt der Alkohol, die Würzigkeit, die Seele … Es kommt sehr malzig daher, leicht süßlich, der Hopfen hat kaum eine Chance, durchzukommen. Am Ende noch ein heller Malznachklang mit leichtem Sprudelfeeling.
Ist das ein Bier? Hmm, schwer zu sagen. Es ist ein typisches Alkoholfreies: Alles, was man zu einem Bier bräuchte, ist schon irgendwie da – aber zusammen ergibt es eben nicht wirklich das Bekannte Geschmackserlebnis. Wobei man zur Ehrenrettung des Loffelder Alkoholfreien sagen muss, dass man es wirklich ganz gut trinken kann. Und am Aschermittwoch ist es auch gar nicht so schlecht, dass es kalorienarm und isotonisch ist.