Das heutige Bier des Tages habe ich mir richtiggehend „aufgespart“. Eigentlich wollte ich schon vor Wochen darüber schreiben, aber … naja, es passte halt bisher nicht. Ich hatte zwischenzeitlich schon befürchtet, der richtige Zeitpunkt für das Pfister/Weigelshofen Moment No. 4 Winter käme nie. So wie der Winter in diesem Jahr. Ich meine, wie soll ich über ein Bier schreiben, das poetisch das Winteridyll lobt, wenn es draußen zweistellige Plusgrade hat???
Schneeflocken tanzen im Rhythmus flackernder Kerzen.
Die Welt konzentriert sich auf Feuerholz und kuscheliges Fell,Erinnerungen klingen wohlig nach und
Herzenswünsche zieren den Horizont.
So steht es auf dem Halsetikett des winterlichen Starkbiers. Und so hätte es in die Zeit vor Weihnachten oder auch meinetwegen zum Jahreswechsel gepasst, wenn … ja, wenn das mit dem fehlenden Schnee nicht gewesen wäre.
Aber jetzt ist das Frankenland ja zumindest überzuckert und mir ist nach dem Moments No. 4. Dabei handelt es sich um ein Strong Ale mit satten 7,8 %. Verbraut wurden bei diesem dunklen Starkbier Gersten-, Dinkel- und Roggenmalz, dazu noch nicht näher bestimmte „Hochalpha- und Aromahopfen“. Vom Geruch her wirkt es unter den vier „Moment-Bieren“ am „kantigsten“. Holzaromen und Vanille stechen neben dem Malz heraus. Oha, interessant! Auch vom geschmack her könnte man fast an ein fassgelagertes Bier denken. Schwere, dunkle Aromenpaaren sich mit Vanille und auch eine Spur Eichenholz. Dazu noch dunkle Früchte, Roggen – aber dabei wirkt das Bier nicht so süß, wie man es bei der Farbe erwarten würde.
Wow, das ist komplex. Für’s Stärkantrinken ist das nichts. Dafür fordert einen das Bier zu sehr. Das genießt man im Stilglas abends auf dem Sofa in heimelicher Wärme …Meine weltbeste Biertestergattin fand im Aroma übrigens die auf dem Etikett erwähnte Kirschnote, ich nicht so sehr. Aber das liegt wohl sozusagen „auf dem Gaumen des Betrachters“.
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