Ende November, genauer gesagt vom 21. bis zum 23. November, gibt es in Bamberg ja das 3. Bamberger Biersymposium. Am letzten war ich Teilnehmer und mehr als nur begeistert. Dieses Jahr werde ich auch mal was erzählen – und zwar zum Thema „Franken – eine Bieregion im Wandel“. Ich finde nämlich, dass sich in Franken viel und vor allem sehr Interessantes tut.
Klar, der Strukturwandel und die Marktkonzentration machen auch vor uns Franken nicht Halt. Aber es werden – wie andernorten – nicht nur Brauereien geschlossen. Hierzulande eröffnen auch immer wieder Brauereien wie zum Beispiel die Pfarrbräu in Stadelhofen. Wenn das SZ-Magazin heute schreibt, die Deutschen hätten ihre Liebe zum Bier verloren, dann stimmt das so nicht ganz. Zwar kriselt es in der Beziehung zwischen dem Gerstensaft und seinem Konsumenten, aber ganz aufgeben darf man diese „Liebe“ noch nicht.
Es ist nun müsig, darüber zu diskutieren, wer an dem „Beziehungsknatsch“ schuld ist. Sicher war es nicht hilfreich, dass die großen Braukonzerne ihre regionalen Marken „verwässern“ – und das in zweifacher Hinsicht: Wenn Beck’s heutzutage sowohl in Bremen als auch in München gebraut wird, wird das beim Konsumenten so wahrgenommen, dass das Produkt Bier austauschbar wird. Und sind wir mal ehrlich: Die Unterschiede zwischen den großen Fernsehbieren ist so marginal geworden, dass der Kunde in diesem Segment mehrheitlich über den Preis entscheidet. Und da drücken die Billigmarken die Premiumhersteller nach unten. Hilfreich für ein positives Bier-Image sind all diese Effekte nicht.
Dabei gibt es einen Wunsch nach gutem, ehrlichem und regionalem Bier. Sonst würden nicht immer wieder Kleinbrauereien wie die Pfarrbräu in Stadelhofen bei Karlstadt eröffnen. Und diese Kleinbrauereien machen etwas, was mit kleinen Mengen eben besser geht als bei den Brauereigrößen: Sie brauen die unterschiedlichsten Sorten Bier.
Da merkt man die Lust am Brauen und am Experimentieren! Nicht nur als Experte! Grundlage eines solchen Sortiments sind aber in der Regel die „normalen“ Biere: ein Helles, ein Kellerbier, ein Weizen usw. Denn auch das ist wichtig, wenn man sich die Bierregion Franken anschaut: Wir sind Traditionalisten – nicht nur, aber auch! Ein solides Kellerbier muss sein. Wenn das geht, dann probieren wir gerne auch mal etwas Ungewöhnliches.
Was mich jetzt (endlich) zum dunklen Kellerbier der Pfarrbräu in Stadelhofen bringt. Mit 5,4 % ist es schon mal fast „märzig“ unterwegs. Macht nichts! Mehr schadet in dem Fall weniger. Oder erst am nächsten Morgen, wenn man es mit dem dunklen Kellerbier übertrieben hat. So richtig „dunkel“ finde ich das Kellerbier übrigens nicht. Dieses schön trübe Bernstein gefällt, ist aber eben nicht richtig dunkelbraun … Da gibt es dunklere Kellerbiere.
Geschmacklich muss man sagen: Nicht schlecht! Im Gegenteil: Angenehm fruchtig, schön malzig, brotig. Das lässt sich sehr angenehm trinken. Ganz feine Röstaromen spielen einem um die Zunge, reihen sich in die malzigen Aromen ein, wobei das Bier nicht zu süß wird. Die Hefe, die Würze – das passt alles. Und ganz am Ende im Abgang hat man so ein wenig Trockenfüchte dazu. Ja, das passt! Kein Vergleich zu den „Kellerbieren“, die von den fränkischen Großbrauereien hergestellt werden. Mit solchen Bieren kann man seine Liebe zum Gerstensaft durchaus wieder entdecken. Wenn man sie denn je verloren hat. Schaue ich mir aber
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