Ok., ich muss wirklich wieder mehr Biertests posten, ich hänge der Zeit gerade zu sehr nach. Denn das heutige Bier des Tages habe ich schon vor genau einem Monat getrunken – und komme doch erst jetzt dazu, darüber zu schreiben.
Ok., dass ich mit der 500-Jahre-Jubelromantik in diesem Jahr so ein paar Probleme habe, ist bekannt. Aber die Feierlaune hat auch Vorteile: Sie verschafft uns eine Menge „Sonderbiere“, Festbiere, „Gedächtnisbiere“ … wie auch immer: Sie motiviert die Brauer, mal wieder etwas Neues zu versuchen. Die Brauerei Knoblach in Schammelsdorf verspricht „viele Jubiläumsbiere“, angefangen mit einem Rauchbier. Im Bamberger Umland liegt das nahe. Außerdem sind Rauchbiere ja so etwas wie „Ur-Biere“. Wo man Malz direkt über einem Holzfeuer darrte, musste das Malz – und darüber auch das Bier – automatisch rauchig schmecken. Also habe ich mich nach Schammelsdorf aufgemacht, um draußen (wie es sich gehört) neben Feuertonnen (passend zum Rauchbier) mal einen Blick auf das Schammelsdorfer Rauchbier zu werfen.
Die „technischen Daten“ des Biers lesens ich gar nicht so spektakulär: 12,4 ° Plato, 5,1 % vol. Alc. und 25 Bittereinheiten … wobei die ja ein wenig aufhorchen lassen. Schließlich haben viele fränkische Pilsner auch kaum mehr Bittereinheiten – wenn überhaupt. Aber das ist ein anderes Thema.
Die Farbe des Biers ist schick! Dock, schaut echt gut aus, auch wenn die Schaumkrone auf dem Bild schon ein wenig gelitten hat. Macht nichts. Für ein fränkisches Bier ist es sogar ein wenig „gut karbonisiert“, also nett spritzig. Das geht bei Rauchbieren natürlich auch „ungespundeter“, aber eine neidrige Spundung ist für ein Rauchbier jetzt kein „konstituierendes Merkmal“. Was aber auffällt, ist die kernige Herbe des Biers. Darin ist es ja meiner Meinung nach (und das ist nicht nur meine Meinung) sofort als „Knoblach-Bier“ zu erkennen. Ich nenne das ja immer „die Handschrift einer Brauerei“ und zolle dem Respekt, selbst wenn ein Bier nicht unbedingt meinen Geschmack trifft. das Raucharoma entfaltet sich bei dem Knoblach Rauchbier übrigens eher dezent. Da heut einem keiner „den Schinken“ um die Ohren bzw. um Gaumen und Zunge. Im Gegenteil, das Raucharoma schwingt mit dem Karamell- und Malzaromen mit. Fast wirkt es ein wenig „kaltrauchig“ und fällt vor allem im angenehm rauchigen Nachhall auf. Was wiederum auch an den fruchtigen Aromen im Trunk liegt. Überhaupt hat es das deente Raucharoma für meinen Gaumen gegen das Hopfenaroma ein wenig schwerer. Was andererseits überhaupt nichts an der Süffigkeit des Knoblach Rauchbiers ändert. Denn eigentlich wollte ich ja nur auf ein oder zwei Seidla beim offiziellen Rauchbieranstich bleiben. Aber am Ende sind es dann doch ein paar mehr geworden. DAS war aber nicht der Grund, warum ich erst jetzt über das Bier schreiben kann … ;-)
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