Heute gibt es als Bier des Tages mal wieder einen Doppeltest – und zwar nach dem Motto:
Wenn zwei das gleiche machen, kommt noch lange nicht dasselbe raus.
Die heutigen Testkandidaten heißen beide Märzen und wurden beide zur Feier des 5oo. Geburtstags des Reinheitsgebots gebraut: Einmal von der Brauerei Knoblach in Schammelsdorf und einmal von der Brauerei Leikeim in Altenkunstadt.
Damit hat es sich aber auch mit den Gemeinsamkeiten. Das Märzen der Brauerei Knoblach ist farblich ein nettes, bernsteinfarbenes Bier mit 5 % Alkohol. Gut, ich sage ja immer, ein Märzen darf auch ein wenig stärker sein, aber das muss es nicht unbedingt.
Geschmacklich gefällt es mir übrigens sehr gut. Es gibt ja schon ein Märzen, das Räuschla, das ich persönlich ein wneig zu kantig finde. deshalb war ich bei diesem Sondersud „Ur-Märzen“ ein wenig vorsichtig. Vollkommen zu Unrecht. Das „neue Märzen“ ist so ziemlich genau nach meinem Geschmack gebraut: Schön malzig, leicht süß und schön rund in seinen brotigen Aromen. Würde ich etwas anders machen? Nein. Würde ich davon eine Kiste kaufen? Ja.
Auf der anderen Seite ist da das Märzen der Brauerei Leikeim. Das ist für ein Märzen recht hell – zumindest, wenn man wie ich eher die dunkleren Märzen gewohnt ist. Aber nun gut, daran soll es nicht scheitern. An der Süffigkeit scheitert es zwischen mir und diesem Bier übrigens auch nicht. Der hellmalzige Charakter, die feine, süffige Süße und der märzentypisch zurückhaltende Hopfen – schlecht ist das nicht. Und dann ist es mit 5,8 % Alkohol auch noch richtig schön stark. Davon könnte man sich durchaus auch eine Kiste kaufen, wenn …
Tja, wenn man beim Leikeim nicht beschlossen hätte, aus diesem Bier eine Art Luxus-Produkt zu machen. Mal ehrlich, 15 € für eine 2-Liter-Flasche? Für den Preis bekomme ich auch eine Kiste Märzen von der freundlichen Landbrauerei nebenan. Gut, im Craft Beer-Bereich zahle ich pro Liter wesentlich mehr als 7,50 €/Liter, bekomme aber auch mehr Geschmack.
Mein Tipp: Packt das Märzen in kleine Flaschen, verkauft die Kiste meinetwegen für ein paar Euro mehr und alle wären glücklich. Aber so wird’s mit uns nichts.
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