So, genug philosophiert über Trends und Tendenzen auf dem Biermarkt. Das heutige Bier des Tages wird mal wieder ein einfaches, solides Bier: das Friedrich Hauf 1901 Dunkel der Brauerei Hauf aus Dinkelsbühl.
Die Brauerei schreibt auf ihrer Homepage über das Bier, es handle sich bei dem Bier um ein „Exportbier, benannt nach dem Gründer der Brauerei Hauf. Ein Bier wie vor 100 Jahren. Original dunkel eingebraut, süffig, rund und bekömmlich. Eine echte Spezialität“. Früher hieß das Bier übrigens noch „Friedrich Hauf 1901 Bayrisch Dunkel“. Da könnte man jetzt zwei Dinge anmerken: Der Hinweis auf die Bekömmlichkeit des Bieres ist schwierig, schließlich kollidiert die Aussage mit den European Health Claims. Die Brauerei Härle aus Leutkirch in Baden-Württemberg hatte bei ihrem Versuch, sich gegen ein Verbot des Begriffs „bekömmlich“ in ihrer Werbung zu wehren und im Februar 2016 eine weitere Niederlage vor Gericht erlitten.
Zum anderen fällt auf, dass das Bier jetzt nicht mehr „bayerisch“ ist, was mir als bekennendem Franken natürlich sehr gefällt. Vor allem, weil es in letzter Zeit völlig unnötigerweise immer mehr sogenannte „Bayerische Helle“ gibt. Aber in einem stimmt der Zusatz „bayerisch“ dann doch: Als dunkles Export folgt es mehr dem Biertyp des Münchner Exports, während die Mehrzahl der fränkischen Exportbiere eher hell sind (und damit dem Typ des Dortmunder Exports folgen).
Mit 5,2 % Alkohol ist es für ein Export nicht so stark, aber das nur am Rande. Von der Optik gefällt das kastanienbraune Bier. Vom Aroma her darf man sich auf würzige Malznoten freuen. Das Bier schmeckt so, wie es aussieht: malzig, getreidig, ein wenig kernig. Der Trunk ist angenehm rund und weich. Die Mischung aus feiner Süße und angenehm leichten Karamell- und Brotaromen gefällt auch. Ein klassisches, nicht zu schweres Dunkles, von dem man sich auch mal ein zweites Fläschchen gönnen kann.
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