Dem Brauereisterben zum Trotz werden in Franken doch immer wieder neue Brauereien gegründet. Auch in Gegenden, in denen jeder Marketingmensch und Controller die Hände über dem Kopf zusammen schlagen würde: In der Umgebung von Bamberg! Da lernt doch jeder anständige BWLer, dass bei einer so hohen Brauereidichte und bei gleichzeitig sinkendem Absatz der Markt mehr als nur gesättigt ist. Ein neues Produkt muss da schon etwas bieten können, was die anderen etablierten Brauereien nicht haben. Beim 2001 gegründeten Stegauracher Hausbräu war das so. Es war damals jung, das Etikett vom Lagerbier frech und es gab das Bier in den entsprechenden Lokalitäten wie Pelikan, Catweazles Castle und Live-Club. Mittlerweile sind ein paar Jährchen ins Land gegangen und aus dem Hausbräu ist eine „richtige“ Brauerei geworden.

 

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Und schon wandern die ersten Bierliebhaber schon wieder ab, denn den Reiz des Neuen hat das Hausbräu mittlerweile verloren. Mit der Größe geht sozusagen auch die geschmackliche Unschuld. Wobei man dem Lager mit seinen 5,0% wenig vorwerfen kann. Golden mit einer grobporigen Schaumkrone steht es im Glas. Im Antrunk gestaltet es sich hellmalzig und fruchtig. Aber so mild bleibt es nicht lange, denn gleich darauf setzt der Hopfen recht vernehmbar ein. Das ergibt insgesamt kein schlechtes Bier und ich weiß wieder ganz genau, warum ich das vor 10 Jahren gerne getrunken hatte. Aber mittlerweile kenne ich so viele andere Biere, denen ich einfach ein wenig mehr verfallen bin.