Die meisten Lagerbiere, die man so in die Hand bekommt, zeichnen sich dadurch aus, dass sie hell und eher milder Natur sind. Das muss aber nicht so sein, denn bis ins 19. Jahrhundert nannte man schlicht jedes untergärige Vollbier ein Lager. Das Keesmann Sternla ist dem Namen nach auch ein Lagerbier. Aber im Sortiment dieser Brauerei nimmt es den Platz des Dunklen ein – und das auch noch gar nicht so lange. Denn das Keesmann kam lange Zeit mit seinem Hellen, seinem Herrenpils und dem Bock aus.

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Und auch beim Sternla wurde ein wenig hin und her gefeilt, bis es jetzt das Bier ist, das es ist: ein tief-satt-bernsteinbraunes Bier mit feiner Schaumkrone. Geschmacklich dominiert zuerst die Malzwürze. Die gibt sich aber weit weniger dunkel, als es den Anschein hat. Der Hopfen darf auch seinen Senf(t) dazu geben. Aus dem Zusammenspiel der beiden resultiert ein würziges „Braunbier“. Ja, so darf ein Lager auch schmecken, wenn man kein mildes Helles erwartet.