Einen habe ich noch, also einen Bock. Und genau genommen habe ich sogar bisher noch viel mehr Böcke getestet – und immer wieder kommen neue hinzu, aber das lassne wir jetzt mal. Denn unter all den Böcken gibt es immer wieder mal so richtig gute. Und ich meine jetzt nicht den Mahr’s Bock, der beim Bockbier-Festival in Amsterdam Silber gewonnen hat und hier im Freundeskreis gnadenlos durchfiel. Ich meine einen, der es durchaus in die Top Ten schafft – und zwar nicht mal so mit Ach und Krach. Wenn, dann schon eher mit Karacho und satten 7,0%. Außerdem mit einer satt-goldenen Farbe und leichter Schaumkrone. Dabei darf man nicht den richtig malzigen Geruch vergessen, der von einer alkoholischen Note und grasigem Hofenduft begleitet wird.
Das alles wäre aber nichts, wenn der Geschmack nicht passen würde. Und der hier ist ein sehr guter Bock, leicht herb gehopft über einem schlanken Malzkörper. Weil sich das Malz auf der Zunge nicht gar so breit macht, ist da noch Raum, für den grasigen Hopfen und die leichte Schärfe des Alkohols, die einem gleich mal deutlich macht, dass man von dem Bier zwar auch mehr trinken könnte, aber eben nicht unbedingt sollte. Das passt gut zusammen, auch wenn man die 7,0% so deutlich merkt, als wären es 8.
Ladys and Gentlemen, entgegen anderer Wertungen der Bierexperten aus Amsterdam möchte ich in der Kategorie „Bester hopfiger heller Bock“ den Doppelbock von der Staffelbergbräu aus Loffeld nominieren. Sein ausgewogenes Zusammenspiel der Geschmackskomponenten ist dafür Grund genug. Wer anderer Meinung ist, hat ihn wahrscheinlich noch nicht probiert … oder ist halt auch weiterhin anderer Meinung. Auch Recht. Dann bleibt mehr für uns übrig.
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