Woran erkennt man eigentlich den Franken auf einem Campingplatz im Urlaub? Also dass es ein Franke ist, der im Zelt/Mobile Home o.ä. neben einem seine wohlverdienten Sonnentage verbringt? Nun, vielleicht am Autokennzeichen. Aber abgesehen von dem großstädtischen Ballungsraum N/Fü/ER – wer kennt denn im Rest von Deutschland so Kennzeichen wie MIL, BT, Ba oder das gute alte STE? Auch der Dialekt ist nicht immer eine große Hilfe, schließlich sagt man dem Franken ja eine gewisse Maulfaulheit nach. Wenn einer auf ein morgendlich gut gelauntes „Hallo, Herr Nachbar! Ist es nicht ein wundervoller Morgen. Am besten ist es wohl, wenn man ihn mit ein paar kräftigen Zügen im hauseigenen Pool beginnt!“ mit einem muffeligen „Mrrmpf!“ antwortet, dann ahnt der in lokale Eigenheiten eingeweihte, dass es sich um einen Franken handeln muss. Der Rest denkt sich seinen Teil und meidet fortan überschwängliche Emotionen in Gegenwart des Nachbarn. Am eindeutigsten verrät sich der Franke wohl durch seine Getränke- und Speisenwahl. Wer im Rest der Republik vor dem Urlaub in die Metzgerei seiner Wahl geht und vom bevorstehenden Urlaub in sagen wir mal Italien berichtet, dem werden Vitello Tonnato und andere Köstlichkeiten der Urlaubsregion ans Herz gelegt. In Franken schaut die Metzgereifachverkäuferin bestenfalls mitleidig und schweißt einem ohne mit der Wimper zu zucken 20 Paar Bratwürste ein, damit man in der Fremde was Anständiges zu essen hat. DARAN erkennt man den Franken: Er bringt, egal wohin er in Urlaub fährt, seine Bratwürste, sein Dosenfleisch und sein Bier mit. Ich will da nicht behaupten, ich würde da eine Ausnahme machen. Auch ich habe ein wenig Testbier in Form des Rauchbiers Hell von der Brauerei Drei Kronen in Scheßlitz dabei.

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Gefunden hatte ich das Bier übrigens während eines Kurztrips nach Bonn. Da steuerte ich P&M Getränke an, weil ich ein wenig Craftbier aus der Region brauchte – und bin prompt über ein bisher noch ungetestetes Rauchbier gestolpert. Kann passieren.

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Helle Rauchbiere sind jetzt gar nicht so häufig, obwohl sie die idealen Einsteigerbiere in die Rauchbierwelt sind. Denn je dunkler ein Rauchbier ist, desto mehr Röstaromen mischen sich in das Raucharoma und dann kann das Ganze für Neulinge „rauchig-verbrannt“ schmecken. Das kann man mögen, die meisten Einsteiger tun das allerdings nicht. Insofern nehme ich oft das helle Rauchbier vom Kundmüller aus Weiher, wenn ich jemanden an das Raucharoma im Bier heranführen will. Ich kann ab jetzt aber auch das helle Rauchbier der Drei Kronen aus Scheßlitz nehmen.

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Der helle Malzkörper lässt das Raucharoma leicht wirken, fast ein wenig süßlich. Eben nicht so malzig schwer. Das Raucharoma wirkt eben auch nicht „verbrannt“. Man hat das Raucharoma von Anfang an auf der Zunge, aber die – Zunge – gewöhnt sich sehr schnell daran. Und dann könnte man fast vergessen, dass es sich um ein Rauchbier handelt. Zumindest, wenn man normalerweise an das Spezial Lager oder das Schlenkerla Märzen (das Hummel Räucherla ginge auch) gewöhnt ist. Die unterschwellige Süße des Biers, zusammen mit dem Rauch macht das Rauchbier süffig. Erst Recht, wenn man irgendwo im Ausland sitzt.

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Zu Bratwürsten würde ja auch gar kein italienischer Rotwein passen. Fei wahr!