Das heutige Bier des Tages ist ein wenig besonders. Nein, ausnahmsweise nicht wegen des Bieres. Auch nicht, weil es erst so spt am Tag kommt. Naja, ein wenig hat das schon damit zu tun. Ich bin nämlich ab morgen im Urlaub. Ja. Aber keine Sorge, damit meine lieben Bierfreunde und Bierfreundinnen weiter ihr gewohntes Bier des Tages bekommen, habe ich in der letzten Woche einfach mal das eine oder andere Seidla mehr getrunken und die Rezensionen vorgeschrieben. Und gegen ein fürstliches und in Bier entrichtetes Honorar konnte ich einen guten Freund dazu überreden an meiner statt jeden Tag mein Bier des Tages ins Netz zu stellen.
Aber wen interessieren meine Urlaubspläne, wenn sie mich nicht in bier-relevante Gegenden führen? Schließlich spielt hier in Franken die Musik, was Bier angeht. Und da gibt es abseits der bekannten Biere einiges zu entdecken. So kennen viele das Obaladara der Brauerei Ott aus dem oberen Leinleitertal. Ott = Obaladara, Obaladara = Ott. So einfach könnte man es sehen. Stimmt nur nicht ganz, denn die Brauerei Ott braut durchaus mehr.
Da ist zum Beispiel das Ott Export. Das hat 5,3%, was es schonmal ziemlich exportig macht. Ein Export hat ja in der Regel ein wenig mehr Alkohol. Schließlich wurden die Biere mit viel Alkohol eingebraut und am Zielort auf Trinkstärke „verwässert“. Rauhe Zeiten waren das damals. Heute muss man nicht fürchten, mit Wasser gepanschtes Bier zu bekommen. Denn wässrig wirkt das Export vom Ott ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Farblich sieht es wunderbar golden aus. Es riecht eher malzig, was für ein Export verwundert. Die sind normalerweise eher hopfig. Das Ott schmeckt auch gar nicht so bitter. Im Gegenteil. Man hat da eher ein mildes, weiches und wahnsinnig süffiges Bierchen vor sich stehen. Nun ja, einen Nachteil hat es leider. Lange steht so ein Ott Export nicht vor einem. Aber dafür hat der Getränkehändler des Vertrauens ja Nachschub. Man muss nur mal in den Kasten neben dem Obaladara greifen.
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