Ok., Freunde, die 2000er Marke rückt in sehr greifbare Nähe. Nur noch schnell die Nummer 1999 besprochen …
Aber Halt! Es ist ja nicht so, dass nur Biere mit besonders runden Nummern (100, 200, …) oder Schnapszahlen (Was war eigentlich nochmal Nr. 111???) oder eben die magische 2000er-Marke etwas Besonderes wären. Das sind viele, sehr viele der anderen Biere auch. Nehmen wir nur mal die ganze Latte an Rauchbieren in Franken. Klar, jeder kennt das berühmte Schlenkerla. Und so mancher, der mal in Bamberg war, auch das Spezial. Aber sonst? Sonst gibt es wohl locker so an die 40 bis 50 Rauchbiere in Franken, die oft unter den Tisch fallen, weil man bei den Brauereien nicht unbedingt an Rauchbier denkt. Wie zum Beispiel beim Schleicher in Kaltenbrunn. Von der Brauerei Schleicher gibt es jetzt als Neuheit den Lorenz‘ Meistersud, benannt nach dem Junior Lorenz Döllinger, der seinen Meistersud von der Doemens Akademie jetzt in die Flasche gebracht hat.
Ein mildes Rauchbier soll es sein. Für viele ist das ein Widerspruch in sich, denn „Rauchbier“ ist doch immer „Schinken“, also untrinkbar. Oder??? Nun, sagen wir es mal so: Wer kein Rauchbierfreund ist, der wird sich auch mit dem Lorenz‘ Meistersud nicht anfreunden können. Das bernsteinklare Bier riecht zwar mildrauchig, aber eben doch rauchig! Und auch auf der Zunge entfaltet es sein Raucharoma – das allerdings wirklich „mild“, also langsam, den Trunk über aufbauend. So richtig stark fällt es vor allem auf, wenn das Raucharoma nach dem Schlucken im Mundraum stehen bleibt … Da sagt der Rauchbierfreund (also ich): Cool! Und nimmt gleich noch einen tiefen Zug, um dieses Malzaroma und die leicht ansteigende Bittere vor dem Rauchbiernachhall zu genießen. Ach ja … und so ein Brot mit Dosenfleisch, ein Salzknöchla oder „a Scheibla Schweinebraten“ wären dazu auch nicht schlecht!
Man kann es eigentlich gar nicht besser sagen: So ein Bier wie das Schleicher Lorenz‘ Meistersud fangen die (ober-)fränkische Seele ein. Gerade weil sie als Rauchbiere nicht nach jedermanns Geschmack sind. Das sind wir (Ober-)Franken ja auch nicht. Aber wer uns mag, wird den Meistersud lieben. ;-)
Ach ja, für alle, die nur das Schlenkerla Märzen kennen und sich nun fragen, wie mild ein mildes Rauchbier ist, versuche ich es mal zu verbildlichen. Nehmen wir mal das Schlenkerla Märzen als Maßstab und definieren, es hätte 100 FSE (Fränkische Schinken-Einheiten), dann wäre das Schlenkerla Hell vielleicht bei 10 FSE (für einen Franken gerade noch wahrnehmbar). Und das Rittmayer Smokey George wäre weit hinter 100 FSE. Das Spezial Lager käme dann vielleicht so auf 55 FSE. Der Schleicher Lorenz‘ Meistersud (ich liebe übrigens diesen Genitiv-Apostroph! Echt!!!) läge dann vielleicht so bei 25-30 FSE. So, jetzt wisst ihr Bescheid!
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