Im Moment ist ja Montag wieder Hell-Tag. Und weil Biere von den fränkischen Rändern bisher ein wenig seltener waren, kommt heute ein Helles aus dem Landkreis Weißenburg und Gunzenhausen, genauer aus dem Stadtgebiet Treuchtlingen und ganz genau aus der Gemeinde Wettelsheim von der Brauerei Strauß. Die braut ein Helles, ein Märzen, ein Pils und zwei Böcke – Hell und Dunkel. Allesamt sind das untergärige Biere. Ein Weizenbier gibt es dagegen nicht. Ob das daran liegt, dass in der Geschichte der Brauerei ein Brauer namens Nikolaus ERDINGER mit seinem Bier Pleite ging und die Brauerei so über Umwegen an die jetzige Brauerfamilie kam, weiß ich nicht. Aber als Anekdötchen taugt sie allemal.

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Montags muss es ja auch kein Weizen mehr sein, sondern eher ein feines Helles. Mit seinen 4,9% liegt es zwar knapp unter der 5%-Hürde, aber ein Helles darf das. Was ein Helles nicht nur darf, sondern auch muss, ist vollmundig sein. Und das ist das Wettelsheimer Helle. Da schmeckt man das helle Malz mit leichter Würze. Dazu kommt ein wenig Bittere, die im Finish kurz mal aufdreht, bevor das helle Malz weich und voll im Nachhall den Durst gleich wieder befeuert. Angenehme Süße, sattes Volumen, leicht bittere Note zwischendrin, die aber nicht stört. Jepp, ein ordentliches Helles, das zudem auch noch satt golden aussieht und mit feinen Kohlensäureblasen glänzt. Optisch fein, geschmacklich gut! Versetzung gesichert, weitermachen so.
Eigentlich ist es schade, dass Nikolaus Erdinger damals im 18. Jahrhundert die Brauerei verkaufen musste. Es wäre witzig gewesen, neben dem später gegründeten Erdinger Weißbräu ein fränkisches Erdinger zu haben – nur eben untergärig, kleiner (12000hl/Jahr) und ganz schön süffig.