Noch ist ja März – und da ist mir spontan aufgefallen, dass es ja noch so viele Märzenbiere gibt, die ich bisher noch nicht gewürdigt habe. Vor allem, wenn sie einem wärmstens ans Herz gelegt werden. So geschehen mit dem Märzen der Brauerei Wagner aus Merkendorf. Das wurde mir sogar mehr als nur wärmstens ans Herz gelegt. Mit leuchtenden Augen und glühender rede, sozusagen … Gut, ich gebe zu, jetzt übertreibe ich schamlos. Nichtsdestotrotz war ein guter Freund so voll des Lobes, dass ich mir die Sache mal persönlich ansehen musste.
Vom Wagner in Merkendorf hatte ich zuvor schon das prämierte Festbier und das Lager probiert. Das eine ganz ordentlich und lecker, das andere ein wenig zu herb und hopfig für meinen Geschmack.
Wo wird sich also das Märzen ansiedeln?
Farblich im feinsten Bernstein-Gewand, aufschäumend und durchaus scahumstabil. Das und der feine Hopfengeruch lassen ja eher auf ein „pilsigeres“ Bier schließen. Tja! Und schon getäuscht, denn der erste Schluck ist eine wahre malzige Offenbarung: getreidig, maischig, leicht schwer – aber das darf ein Märzen ja sein. Sollte es doch stärker eingebraut sein, um die Sommermonate über halt- und lagerbar zu bleiben. Im falle vom Märzen der Brauerei Wagner bedeutet das 5,5% Alkohol. Das ist durchaus ein wenig stärker, auch wenn bis zur 6%-Marke noch ein wenig Luft ist. Die ganze Zeit über bleibt dem Bier dieser Geschmack erhalten, der mich persönlich an die Anstellwürze erinnert, also den Zeitpunkt, wenn Hopfen und Malz eingekocht wurden und nur noch die Hefezugabe fehlt. Ich persönlich mag das, weil es handwerklich, ehrlich und urig und süffig schmeckt. Vor allem ist es jenseits des Massengeschmacks.
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