So, langsam wird’s Zeit, sich mal um den schon lange angekündigten und längst fälligen Rauchbier-Test zu kümmern. Wobei ich gleich vorausschicken muss, dass Klassiker wie das Spezial Rauchbier hier gar nicht drankommen werden, weil sie schlicht und ergreifend schon dran waren. Weil aber bei Rauchbier jeder an Bamberg denkt und beim Gedanken an Bamberg zwangsläufig auch an das von vielen so empfundene „Schinkenbier“, starte ich mit einem Kandidaten aus dem Bamberger Land: Dem Rauchbier der Brauerei Weber aus Röbersdorf.
Rauchbiere gibt es ja in allen möglichen „Schinken-Stufen“. Da gibt es recht helle, leicht rauchige Vertreter wie z. B. den Felsentrunk der Brauerei Hartmann aus Würgau bis hin zu dem tiefdunklen, ölig-schweren Schlenkerla, bei dem sich Rauch- und Röstmalze die Hand geben und eine richtige Malzwand auf der Zunge mauen. Das Rauchbier aus Röbersdorf gehört zu den helleren bernstein-braunen Vertretern, was schon mal gefällt, weil das eher auf ein feines Raucharoma schließen lässt, so wie man es von einem Spezi Lager/Märzen gewohnt ist. Und auch der feine Rauchgeruch weist in diese Richtung. Bleibt der Geschmack, an dem sich bei Rauchbier eh die Geister streiten: man mag es oder man mag es nicht. Und wenn man es mag, mag man trotzdem nicht gleich jedes. Das Weber Rauch kann man aber getrost mögen. Es ist nicht zu schwer, nicht so tranig-behäbig, sondern eher leicht, gut rauchig, aber nicht zu übertrieben. Daneben macht sich das mehrheitlich helle Malz positiv bemerkbar, weil kaumn Röststoffe den Rauchgeschmack übertrieben verstärken. Der Antrunk ist fein, süffig. Dann kippt es mal kurz ins trocken-bittere weg, ohne die Zunge szu ehr mit Würze zu belasten. Das ist ein wirklich feines Rauchbier, das ich ihne Probleme weiterempfehlen kann, denn von dem Rauchbier schmecken locker das erste und das zweite schon genauso gut wie das berühmte dritte Seidla, ab dem ein Rauchbier angeblich erst schmecken soll …
Oder als Schulnote, denn schließlich hat die Schule ja wieder angefangen: 2 +
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