Ich habe den ganzen März über kaum über Märzen-Biere geschrieben, fällt mir gerade auf. Das ist zwar prinzipiell in Ordnung, weil Märzen-Biere ja im März gebraut und im Herbst getrunken werden. Aber da der traditionelle Jahresablauf in der Bierherstellung kaum mehr eine Rolle spielt, gibt es die Märzen-Biere mittlerweile das ganze Jahr über. Und dann darf man als „Bierschreiberling“ auch mal im März ein Märzen verkosten.
Ein Märzen, das mit zum Beispiel noch fehlt, ist das Märzen der Distelhäuser Brauerei aus Distelhausen. Das ist mit seinen 5,6 % „ordentlich unterwegs“. Satt golden liegt es im Glaskrug. Das passt meiner Meinung ja besser in sonnige Frühlingstage als in den Herbst. Wobei … so ein „goldener“ Oktobertag mit einem goldenen Märzen?
Das Aroma ist ausgewogen getreidig und hopfig. Der Geschmack soll laut Etikett „kernig“ sein, ich sage: Ist nicht schlecht! Das Malz zeigt sich leicht süß, der Hopfen dafür kerniger, das Bier ist vielleicht nicht ganz so vollmundig, hintenraus wird’s ein wenig bitterer. Ja, das ist ganz in Ordnung, vor allem, weil das Aroma durchaus blumig-hopfig ist.
Allerdings ist da auch mein (einziger) Kritikpunkt bei diesem Bier. Ich mag die Märzenbiere ja lieber eine Spur dunkler, malziger, gemütlicher. Dann passen sie allerdings weniger in den Frühling – dann gehören sie wirklich in den Herbst, wenn die Tage kürzer werden und wenn man sich seine „Fettreserven“ für den Winter anfuttert …
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