Unterhält man sich mit Gästen aus aller Welt über Süddeutschland und vor allem über und Franken, so wundern sie sich häufig über die enge „Verzahnung“ von Bier und Gesellschaft. Es scheint so, als hänge alles, was wir so machen, irgendwie mit Bier zusammen. Dass es bei Schul- und Kindergartenfesten wie selbstverständlich Bier gibr, lässt zum Beispiel viele Amerikaner staunen. Aber es ist halt so, Bier und Feiern verbindet.
Das haben sich auch die beiden Hofer Pfarrer Hans-Jürgen Wiedow und Holger Fielder gedacht. Deren beide Pfarreien St. Konrad und St. Marien sollten besser zusammenarbeiten, denn mit rund 20 % sind die Katholiken in Hof eher eine Minderheit. Um deren Zusammengehörigkeitsgefühl zu steigern und nebenbei noch die finazielle Situation z. B. bei der Jugendarbeit zu verbessern, braut die Hofer Meinel Bräu ein gemeinsames „Gemeindebier“, das Konrad und Mariechen. 10 % von jedem verkauften Kasten gehen zu gleichen Teilen an beide Kirchenstiftungen. Mehr Infos dazu findet man auf der Seite der katholischen Jugend in Hof.
Bier zur Unterstützung der Jugendarbeit – da mag jetzt mancher wieder den Kopf schütteln. Das ist natürlich ein heikles Thema. „Werden Jugendliche da nicht zum Trinken animiert?“ – diese Frage steht sofort im Raum, vor allem bei Menschen, die die enge Verzahnung von Bier und Gesellschaft kritisch sehen. Dem könnte man entgegenhalten, dass es sich bei Konrad und Mariechen ja um ein Leichtbier mit „nur“ 3,8 % Alkohol handle. Und das ist nicht das einzige „Außergewöhnliche“ bei diesem Bier: Konrad und Mariechen ist ein kupfer-braunes, obergäriges Bier – also vom Typ her eher so etwas wie ein Altbier. Und das ist für Franken mal gar nicht typisch.
Dass es ein Leichtbier ist, erkennt man relativ schnell. Der sehr schlanke Körper ist schon auffällig. Aber – Gottlob – es schmeckt nicht wässrig. Dafür hat es einen zu netten, malzigen Charakter. Zudem ist es richtig spritzig. Auch nicht unbedingt ein Merkmal fränkischer Biere. Ein echt nettes Sommerbier, mit dem sich sicher auch noch die letzten schönen Tage jetzt im September angenehm genießen lassen. Gut, in der Mitte hat’s ein wenig ein Loch. Das muss man faierweise dazusagen. Es ist halt doch „nur“ ein Leichtbier. Man sollte es daher nicht zu kalt trinken. Aber für ein Leichtbietr ist es richtig nett. Und außerdem trinkt man es – wie gesagt – ja für einen guten Zweck!
Wer sich überigens über das „No ho!“ auf den Flaschen wundert: Das soll ein typischer Hofer Ausruf sein. Und damit wollen die Meinel Bräu und die beiden katholischen Geistlichen den ökumenischen Aspekt dieses Biers betonen. Schließlich soll Konrad und Mariechen ein Bier für alle Hofer sein.
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