Heute gibt es mal wieder eine Empfehlung für ein Bier des Tages – wenn auch ein wenig „aus der Zeit“. Denn im Land zieht der „Sommer“ ein, die ersten Hipster und Hipsterinnen schlappen nur noch kurzbehost oder mit einem Hauch von Top durch die Straßen. Und ich knalle mir und euch mal einen satten Bock rein! Aber hey, was soll’s. Starkbiere sind in Franken abgesehen vom „richtigen Sommer“ – also so von Juni bis Anfang September never out of season. Schließlich kann man sich jetzt, nachdem die letzten Reste Fastenbock vernichtet sind, endlich auf die Maiböcke konzentrieren.

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Als Maibock könnteder Pirator auch durchgehen. Obwohl viele Maiböcke, die ich kenne, ein wenig heller sind. Den Pirator könnte man vielleicht“bernstein-hell“ oder „altgolden“ nennen. Aber was soll’s, das ist mit den Böcken wie mit den Leuten, die die jetzt schon leicht bekleidet durch die Straßen wandeln. Da findet man auch alle möglichen Bräunungsstufen. ;-) Und von Nahem wirkt er auch heller.

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Aber ich schweife ab. Der Pirator wuchtet 7,5 % Alkohol aus 18 % Stammwürze ins Glas. Ganz schön ordentlich. Außerdem glänzt er – neben der schicken Farbe – mit Zutaten aus kontrolliert biologischen Anbau und dem deutschen Öko-Siegel. Etwas anderes sucht man dagegen auf dem Etikett vergebens: Den sonst fast schon automatisch auf alles bierähnliche gedruckten Hinweis aufs Reinheitsgebot.

Pirator

Ich will da kein Fass aufmachen, aber mir fällt gerade jetzt im Jubeljahr nur auf, dass auf immer mehr „neuen Bieren“ der Hinweis „Gebraut nach … “ fehlt. Bei einem schnellen Blick auf die Homepage rhoenpiraten.de habe ich den Satz auch nicht gefunden. Scheint echt nicht mehr so wichtig zu sein – vor allem für die „neue Generation von Biertrinkern“. Interessant, wie ich finde.

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Aber ich schweife schon wieder vom Thema Geschmack ab. Aber da kann ich es eigentlich kurz machen. Der Pirator schmeckt so, wie man es von einem „mittelhellen“ Bock erwartet: Vollmundig-weich im Mundgefühl, vollmundig im Geschmack. Helles Karamell, ein wenig Bisquit, das aber nicht zu süß dominieren darf. Dann setzt der Hopfen recht konventionell mit Stroh-Aromen ein. Das ganze bleibt auch noch wohl austariert zwischen bocktypischer Süße und angenehmer Bittere. Für mich genau auf den Punkt. Doch, so würde ich ihn auch brauen wollen, was soll ich mehr sagen!

Quelle: http://www.rhoenpiraten.de/

Quelle: http://www.rhoenpiraten.de/

Außer vielleicht, dass ich einen Ansatz der Rhönpiraten aus Ostheim vor der Rhön wirklich gut finde. Auf ihrer Homepage steht nämlich: „Wir brauen großartiges Bier und kümmern uns um Ihre gute und sichere Verpflegung am Arbeitsplatz.“ Das ist zwar leider ganz anders gemeint, aber ich werde trotzdem mal bei meiner Uni nachfragen, ob sie nicht wieder ein paar Bierautomaten aufstellen könnte. Ich würde mich als Feel-Good-Manager auch um deren Bestückung kümmern. ;-)