Gottlob gibt es soziale Netzwerke, sonst hätte ich übersehen, dass heute ein internationaler IPA-Day ist. Wie gut, dass ich rein zufällig gerade ein neues, fränkisches IPA in der Hand hatte. Wobei das Kundmüller India Pale Ale sooooo neu ja auch nicht ist.

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Ein IPA aus Weiher gab es ja schon mal. Genau genommen im Jahr 2013 und damals sah das Etikett des Biers so aus.

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Beim „neuen“ India Pale Ale hat man nun einiges verändert – unter anderem in Sachen Hefe und Hopfensorten. Da kommen bei der neuen Edition […] zum Zuge.

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Optisch hat sich das Bier ein wenig mehr in Richtung Bernstein bewegt. Das gefällt mir, denn die Optik ist bei so einem Bier ja durchaus wichtig. Diese Mischung aus Bernstein und Orange macht sich wirklich gut – vor allem, wenn man das Bier in ein spezielles IPA-Glas gießt. Doch, das gefällt mir schon mal. Aber noch wichtiger als die Optik ist der Geschmack – und da kann man sich ganz auf Roland und Ossi Kundmüller verlassen. Ich meine, mir hat das erste IPA schon gut gefallen, aber das hier toppt es sogar noch. Das Aroma wirkt schön fruchtig, eben typisch wie ein IPA. Huell Melon meine ich ein wenig herauszuschnuppern. Aber da kann ich mich auch täuschen. Beim Geschmack fallen mir dagegen zuerst Kiefern- oder Pinienaromen auf. Die schreibe ich jetzt mal Simcoe zu, ein Hopfen, der so manchem amerikanischen Ale sein charakteristisches Aroma gibt. Hier mischt sich das satte Hopfenaroma – natürlich unter anderem vom Weiherer „Haushopfen“ Spalter Select kommend – mit einer feinen Honigsüße und einer angenehm knackigen Bittere.

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Doch, das gefällt mir: Die Fruchtaromen bewegen sich irgendwo zwischen Citrus und Ananas, dazu kommen würzigere „Wald-Aromen“, die sich wiederum mit einer leichten Honigsüße mischen. Und zum Ende hin baut sich eine knackige Bittere auf. Das ist rund, stimmig, gut ausbalanciert. Natürlich gibt es bitterere IPAs oder größere „Hopfenbomben“. Und vor allem gibt es viele IPAs mit aggressiveren namen und lauterem Auftreten. Aber mal ganz ehrlich: Wer die Roland und Oswald Kundmüller kennt, der weiß, dass das nicht passen würde. Und so ist vielleicht das beste, was man über das Kundmüller India Pale Ale sagen kann, dass es authentisch ist.