Wenn es draußen so richtig saut und ungemütlich ist, wie es gestern zum Beispiel der Fall war, dann schlägt das einem schon ein wenig auf’s Gemüt. Aber nur ein wenig! Denn wenn die Tage kürzer werden, wenn es um acht schon fast wieder duster ist, da setzt bei manchem Franken in bester Pawlow’scher Manier schön langsam der Speichelfluss ein. Bginnt die Herbst- und Winterzeit, ist der Bockbieranstich nicht mehr weit!
Hier und da finden sich noch ein paar Böcke von der vorigen Saison (meist Maiböcke, selten noch Winterböcke 2010) in den Regalen oder in den Kneipen. In einer solchen, die man gerne wegen der Bierkarte frequentiert, fand ich gestern etwas ganz interessantes: Einen Weizenbock von der Brauerei Zehendner in Mönchsambach. Und weil das Wetter schon so trist war, dachte ich mir, so ein sonniger Bock wäre genau das Richtige. Wenn ich im Internet richtig recherchiert habe, hat er 7,0%, was für einen Weizenbock ordentlich ist. Farblich ist er der Hit, hellbraun, richtig trüb, leichter Goldton, fein!

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Der Geruch lässt keinen Zweifel darüber, wes Geistes Kind der Bock ist: hefig-schwer, dunkel und ein wenig dumpf riecht er … und verdammt lecker! Liegt es daran, dass ich schon langsam den ersten Bockbieren entgegenfiebere, sich meine Geschmacksnerven von den spritzigen Sommerbieren verabschiedet haben und sich nun den sämigen Starkbieren zuwenden? Gibt es beim Bierfreund auch so etwas wie eine Herbstmauser – nur eben auf der Zunge???
Blödsinn und bierselige Faselei! Der Mönchsambacher Weizenbock schmeckt einfach nur, mag es Mai oder September sein. Süffig-voll ist er, gut ausgewogen zwischen Alkohol und Milde. Und was die Hefeschwere angeht, läuft diese genau im richtigen Maß nach. Ja, ein prächtiger Weizenbock, bei dem beim Trinken fast vergessen könnte, dass es ein Bock ist. Aber keine Angst, spätestens beim Aufstehen erinnert man sich wieder daran …