Ein unfiltriertes Dunkles ist ja eher selten. Ein unfiltriertes Lager- oder Vollbier sieht man dagegen schon häufiger. Denn bei bernstein- bis mittelbraunfarbenen Bieren erkenn man wenigstens die Trübung. Allerdings sind diese Biere dann ja nicht nur wegen der Optik unfiltriert. Nein, die schwächere Filtration soll dem Geschmack auf die Sprünge helfen. Oft schmecken solche Biere dann „runder“, eingängiger und ausgewogener, weil die fruchtige Säure der Hefe zwischen deutlicher Hopfenherbe und malziger „Bräsigkeit“ vermitteln kann. Wenn sie das tut, entsteht daraus ein feines Bierchen. Tut sie das nicht, dann … ja, dann …

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In Burgebrach gibt es das Schwanenbräu und beim Schwanenbräu gibt es ein Lager in Bügelverschlussflaschen. So weit so gut. Dass es satt-trüb und braun ist, ist auch ganz schön. Auch der würzig-braunmalzige Geruch ist ganz nett. Eigentlich ein Bier, das auf den ersten Eindruck Lust auf mehr gemacht hatte. Bis zum ersten Schluck … Tja, Was könnten Hefe, Hopfen und Malz im Zusammenspiel alles bewirken, wenn alles in Maßen eingesetzt wird und keines die anderen zu dominieren versucht. Beim naturtrüben Lager aus Burgebrach steht aber der Hopfen im Vordergrund. Da rutscht das Lager schnell ins Herbe ab, nicht nur im Antrunk, sondern auch im Finish. Das ist so gar nicht meines, da fehlt mir das malzige Volumen, die Milde der Hefe … So aber bestimmt der Hopfen alles. Schade …
Gut, nun ist mein Geschmack nicht alleine auschlaggebend. Aber unter einem naturtrüben Lager stellt man sich meiner Meinung nach was anderes vor …