Es gibt ja Zwickel-Biere. Es gibt daneben auch Zwickl-Biere. Oder man greift zum Zwick’l-Bier. Die kann man mittlerweile bei immer mehr Brauereien finden, ganz egal in welcher Schreibweise. Eigentlich ist so ein Zwickel, Zwickl oder Zwick’l auch keine echte Besonderheit in Franken, einer Region voller Kellerbiere. Wenn man sich mit seinem Zwickel, Zwickl oder Zwick’l von der “Konkurrenz” absetzen will, muss man sich schon etwas besonderes einfallen lassen. So wie die Brauerei Gundel in Barthelmesausrach. Da gibt es zum Beispiel ein “… Zwickelt’s“, also ein “(ge)zwickelt’s” Bier. Vom Namen her ist das unter den Zwickel-Bieren, die ich bisher getestet habe, einzigartig. Aber ist es das auch sensorisch?
Optisch gehört es zu den hellen Kellerbieren. Hellgelb und nicht so stark trüb steht es im Glas. Was zum Zwickel-Charakter gut passt, sind die spritzige Kohlensäure und die gute Schaumentwicklung. Ein Zwickel (Zwickl oder Zwick’l und natürlich auch das Zwickelt’s) ist ja vom Prinzip ein Bier, das während der Nachgärung unfiltriert und “voller Leben” abgefüllt wird. Beziehungsweise abgefüllt werden sollte, denn es gibt auch unter den auf dem Markt befindlichen Zwickel (Zwickl oder Zwick’l) sicher auch welche, die zunächst blank filtriert, mit inaktiver Hefe bzw. Eiweiß wieder versetzt und anschließend pasteurisiert wurden.
Aber da reden wir von den Techniken bei Großbrauereien. Kleine Familienbetriebe wie die Brauerei Gundel mit grade mal 2.500Hl pro Jahr müssen da ganz anders vorgehen. Bei ihnen hängt viel mehr von der Glaubwürdigkeit und dem guten Ruf ab – und natürlich von der Qualität des Produkts. Und an der scheitert es beim Gundel Zwickelt’s nicht. Der erste Eindruck ist kernig-getreidig. “Grainy” nenne ich so eine kernige, helle Basis ja gerne. Darüber kommt ein feines und frisch wirkendes Hopfenaroma, das sich mit den fruchtigen und süßlichen Hefenoten mischt. Im Abgang zeigt es dann eher seine herbere Seite. Ein ordwentliches Bier, das alles andere als langweilig schmeckt.
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