Ich mache mir ja so manchmal meine Gedanken, warum das eine bier jetzt populärer ist als das andere oder als kultiger gilt oder einfach gerade nur mehr angesagt ist. Natürlich spielt da der Geschmack eine nicht unwesentliche Rolle. Allerdings ist er nicht alleine dafür verantwortlich. Ein cooler Name hilft da auch – wobei „cool“ in en Gehirnwirrungen eines durchschnittlichen Marketingmenschen bedeutet: er muss amerikanisch klingen, irgendwas mit extra dry, green lemon usw. Es geht aber auch anders, zum Beispiel bei der Brauerei Ott mit ihrem Obarala…, ähm, Obalala… , Warten Sie, gleich hab ich’s:
OBALADARA!
Genau, so heißt es. Gar nicht so einfach, wenn man nicht aus dem oberen Leinleitertal kommt. Wie soll der Zugereiste auch aussprechen können, was viele für ein Lall-Wort halten, das nach dem Genuss von zu viel Oberleinleiterer Bier entsteht. Nein, Obaladara ist schönster fränkischer Dialekt – und damit authentisch, echt, original. Dem Städter gefällt so etwas.
Noch besser gefällt es dem Städter, wenn sich hinter dem urigen Namen ein ebenso uriges Bier verbirgt. Das Obaladara ist jedenfalls ein kupferstichiges Dunkles, das tiefmalzig und feinhopfig riecht. Dunkel ist es und dunkel schmeckt es auch, wobei die Röstnoten im Vergleich zu anderen Dunklen zwar deutlich da sind, aber nicht so schwer. Im Nachhall geben sich die leichte Hopfenherbe und das Röstmalz die Hand. Ein schönes, vollmundiges, kerniges und leckeres Bier, von dem man gerne eins oder zwei – vielleicht sogar drei oder vier trinken mag.
Und wie man munkelt, soll das Aussprechen des Namens von Seidla zu Seidla besser gehen.
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