Vor Kurzem konnte man hier ja lesen, wie „das Coburger Bier“ in diesem Jahr schlussendlich Geschichte sein wird. Allerdings heißt das nicht, dass die Aotos mit dem Kennzeichen CO jetzt die übrigen (ober)fränkischen Landkreise überschwemmen, weil es im eigenen Landkreis kein Bier mehr gäbe. Im Itzgrund zwischen Bamberg und Coburg findet sich ein Glücksfall: die Brauerei Schleicher in Kaltenbrunn. Warum ein Glücksfall? Weil im November 2009 ein Feuer einen Sachschaden von 750.000 Euro verursacht hatte, was kleinere Brauereien wie die Brauerei Schleicher mit 4.800hl /Jahr normalerweise unausweichlich zur Aufgabe zwingt. Bei der Brauerei Schleicher war dieses Feuer doppelt tragisch, hatte man doch zwei Jahre zuvor einen Großteil der Brauerei renoviert. Dank Familie und Freunden konte es aber bald wieder weiterghen.

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Zu den interessanten Bieren der Brauerei Schleicher gehört das Storchenbier, ein nur saisonal erhältliches Helles Bier in einer 0,33l Longneck-Flasche. Hell und mit feinporigem Schaum sieht es aus, was bei einem 0,33-er Bier eigentlich unwichtig ist. Schließlich sind solche Biere gewöhnlich echte „Flaschenbiere“. Dass es ganz neutral riecht, fällt dann auch nicht mehr ins Gewicht. Wer riecht schon an der Flaschenöfnung?! Also zum Geschmackstest: Mild, sehr mild und äußerst schlank gehopft ist der erste Eindruck. Würze kommt eigentlich erst gegen Ende der ersten Flasche auf – oder vielleicht auch erst bei der zweiten. Denn es trinkt sich locker weg, was ja auch ein Vorteil von den 0,33l-Flaschen ist. Wie sagt ein Freund so schön: Eine Kleinigkeit zum Naschen zwischendurch. Recht hat er! Eine Frage stellt sich dem Biertester allerdings: Alkoholgehalt schmeckt man eigentlich gar nicht und woher dieses leichte, schlanke Bier 5,1%vol zaubert, weiß wohl nur der Brauer selbst. Vielleicht hat’s ja der Storch gebracht. ;-)