Was das Bierland Franken ja ausmacht, ist, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist: große und kleine brauereien, helle und Dunkle Biere, Weizen-, Gersten- und auch Roggenmalz, Fasten- und Maiböcke und und und …
Hatten wir gestern eine relativ große Brauerei mit entsprechendem Sortiment, geht es jetzt geradewegs wieder zurück in die Welt der Klein udn Kleinstbrauereien: Zum Schroll nach Reckendorf. Wobei 2800hl/Jahr ja nicht unbedingt das Kleinste sind, was Franken zu bieten hat. Da geht es schon noch kleiner. Was das Sortiment angeht, bietet der Schroll aber wirklich nur das Nötigste: Einen Ur-Trunk und zu Weihnachten noch einen Bock – mehr muss nicht sein. Wer mehr möchte, kann nebenan bei der Schlossbräu fündig werden.
„Ur-Trunk“ klingt ja ähnlich wie das „Urfränkische Landbier“ von gestern, weshalb sich der Vergleich lohnt. Urig aufgemacht ist auch der Urtrunk und in der urigen Euro-2-Flasche urtümelt er deutlich mehr. 4,9% weist er aus. Damit kann man leben, es muss ja nicht immer auf Teufel komm raus die 5%-Marke genommen werden. Farblich zeigt er ein dunkles Bernstein und der Geruch verweist auf Röstmalze und auch Hopfen. Geschmacklich liegen Welten zwischen dem „Urfränkischen Landbier“ von gestern und dem „Ur-Trunk“ von heute. Denn der Ur-Trunk zeigt sich von Anfang an Würzig und auch grasig-grüner Hopfen zieht sich durch das ganze Geschmackserlebnis, vor allem aber beim Abgang fällt er auf. Ein Bier, das durch und durch würzig ist, kernig, brotig und mit Ecken und Kanten. Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack, meiner zum Beispiel eher weniger, aber wer’s so mag … Schließlich ist des Menschen Willen sein Himmelreich. Und da Franken das Himmelreich für Biertrinker jeder Coloeur und jeden Geschmacks ist, darf, kann, soll und muss es auch solche Biere geben.
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