Mal wieder ein Sonntag Morgen und das bedeutet dann mal wieder der Versuch eines Frühschoppens. In den Zeiten, als man nur für sich selbst verantwortlich war, war das kein großes Problem. Man traf sich am Morgen hier oder da, redete und trank ein oder zwei Weißbiere – ganz so, wie man es von den Altvorderen gewohnt war: Dem Kirchgang folgte der Wirtshausgang. Und wer dort nicht aß, den zog es vor dem 12.00-Uhr-Läuten nicht nach Hause.
Natürlich kann man zum Frühschoppen jedes Bier trinken, wobei sich einiges mehr, anderes weniger gut zum Frühschoppen eignet. Ein schweres Dunkes zum Beispiel passt zwar sehr gut zur Haxe um 12. Aber um 11.00 Uhr sättigt es zu sehr. Wer hat danach dann noch Lust auf einen Berg von Fleisch? Auch ein Bockbier ist nur bedingt frühschoppentauglich. Der Klassiker dafür ist und bleibt das Weißbier – und das wird beliebter und beliebter und beliebter. Die diversen „Fernseh-Weizenbiere“ sind ein beredtes Zeugnis dafür.
Abseits der Großbrauereien finden sich aber zahlreiche leckere Weizen. Eines davon braut die Brauerei Sonne in Bischberg. Das fruchtig-hefig riechende und hell-trübe Weizen hat alles, was man von einem Weizenbier erwartet. Und auch der Geschmack ist überaus ordentlich hefig mit genügend Malzvolumen. Es ist ein robustes Weizenbier, nicht unbedingt schlank und leicht, aber auch nicht zu schwer. Süffig ist es auch, wobei seine 5,2% gar nicht so sehr ins Gewicht zu fallen scheinen. „Premium Hefeweizen“ steht auf dem Etikett. Das kann man so stehen lassen, wobei ich bei Premium an schlanke NRW-Flaschen und Hochglanzetiketten und vor allem nichtssagende Biere für den Massengeschmack denken muss. Die Sonnen-Weisse ist vor allem eines: Urig, süffig, erdig, lecker! Wenn das „Premium“ bedeutet, dann bitte gerne.
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