Ist mal wieder Zeit für ein wenig Craftbier. Wie wäre es mit dem Franconian Red von Eppelein&Friends aus Nürnberg? Rotbier ist ja sozusagen eine Nürnberger Spezialität, da liegt es auf der Hand, dass Karsten Buroh auch ein Rotbier „interpretiert“.
Das mit der Interpretation fängt schon damit an, dass die Nürnberger Rotbiere eigentlich untergärig sind – das Franconian Red ist dagegen ein Red Ale. Also mehr ein amerikanisches Bier als ein fränkisches?
Vom Geruch her hat man rote Früchte und Malz in der Nase. Dazu ein wenig Hopfen. Riecht schon mal nicht schlecht, das Franconian Red mit seinen 4,9 %.
Der Geschmack geht in Richtung Beeren und Malz. Ist da Melanoidin-Malz drin? Jedenfalls ist das Franconian Red rotbiertypisch fruchtig, erinnert an rote Beeren, zeigt aber auch leichte Röstnoten. Die obergärige Hefe gibt dem Bier mehr Frucht, das Malz macht das Bier aber auch sättigend. Der Hopfen spielt keine dominante Rolle. Neben den traditionell-deutschen Sorten Spalter Select, Hersbrucker Spät und Tradition gibt es noch East Kent Golding als „außergewöhnlichen“ Hopfen. Allerdings gibt der Hopfen mehr Frucht als Bittere. Laut Homepage gibt es ca. 20 Bittereinheiten. Für ein Ale ist das wenig, für ein Rotbier durchaus ok. Man könnte das Franconian Red also als einen Rotbier-Red Ale-Hybrid bezeichnen. Übrigens ist das Franconian Red nicht das einzige obergärige Rotbier in der Region. Auch das Red Castle Brew Rotbier ist obergärig. Damit hat es sich auch schon wieder mit den Gemeinsamkeiten dieser beiden neuen Rotbiere. Die fränkische Rotbier-Szene bleibt jedenfalls spannend.
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