Es gibt ja solche und solche neue Brauereien. Und solche und solche neue Biere. Also welche, die traditionell angelegt sind wie die gestrige Brauerei Weller, und welche, die modern und „crafty“ daherkommen, wie das Label Hanscraft & Co. von Christian Hans Müller.

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Dessen Black Nizza ist jetzt auch nicht mehr so neu – das Bier kam immerhin im Vorfeld der diesjährigen Braukunst Live auf den Markt –, aber bisher hatte ich einfach keine Gelegenheit, darüber zu schreiben.
Bei dem Black Nizza handelt es sich um ein Imperial Stout mit 9 % Alkohol. Es ist also weit mehr als „nur ein dunkles Bayerisch Nizza„.

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Farblich ist das Bier … schwarz! Was wollte man bei einem Stout auch anderes erwarten. Dazu ein cremefarbenes Schaumkrönchen und ein tief-dunkles Aroma nach dunklem Malz und auch Alkohol! Aber Hallo! Sind ja auch satte 9 % drin. An so viel Alkohol kommt kaum ein fränkischer Doppelbock ran! Auch geschmacklich „schlägt“ so ein Imperial Stout wie das Black Nizza einen „einfachen dunklen Doppelbock“. Das Zusammenspiel aus Malz, obergäriger Hefe und Hopfen bietet einem ein Aromenspiel zwischen Trockenfrüchten und einer Spur reifer Banane auf der einen Seite und tiefdunklen Schoko- und Moccanoten auf der anderen Seite. Und das ist durchaus so komplex wie es klingt und vor allem in sich komplexer als eben „nur ein dunkler Bock“, denn angefangen vom samtigen Körper mit seinem weichen, reifen Bananenfeeling über Rosinen, Trockenfrüchte und reife Kirsche bis hin zu den Röst- und Schokoaromen mit ihrer eigenen Bittere und Säure und der wärmenden Wirkung des Alkohols … „muss man dem Bier Raum geben und es erzählt seine eigene Geschichte“, wie der Kollege Torsten Purat in seinem Blog Hopfen-Craft auf der Braukunst Live so treffend philosophierte.

Damit ist für heute alles gesagt.