Heute ist ja Valentinstag – und da stelle ich mir natürlich die Frage, welches Bier – thematisch – am besten passen würde. Da gibt es ja so einige Biernamen, die sich anbieten würden, weil sie ein wenig nach „Kosenamen“ klingen. So wie zum Beispiel der Schokobär der Hopferei Hertrich. Wer die neue Biermarke aus Feucht noch nicht kennt, sollte sich schleunigst auf den Weg machen. Es lohnt sich! Und das sage ich jetzt nicht, weil ich Ralph und Karin Hertrich persönlich kenne …

Veto Schokobär Hopferei Hertrich

Angefangen hat bei „den Hertrichs“ alles mit dem Hobbybrauen. Aus der Zeit habe ich ja schon das eine oder andere Bier von Ralph Hertrich hier vorstellen dürfen. Und ich war damals schon richtig begeistert – und nicht nur ich. Auch die Teilnehmer des Bamberger Biersymposiums, die Ralph Hertrich mit dem einen oder anderen Probierschlückchen versorgte, waren begeistert. Da liegt der Schritt von der heimischen Braueule hin zum „Profi-Gerät“ nahe, wobei so eine Braueule in Hobbybereich ja schon mehr als nur professionell ist. In Jörg Binkert vom Brauhaus Binkert in Breitengüßbach haben Ralph und Karin Hertrich den idealen Partner gefunden, um die eigenen Biere aus dem heimischen Keller raus in die Kneipen und Getränkemärkte „der Welt“ zu bekommen. Breitengüßbach entwickelt sich ja mehr und mehr zum „Geburtsthaus“ nicht nur für fränkische Craftbiere.

Schokobär Etikett

Beim Schokobär handelt es sich um einen Schokostout – also sozusagen um die „Praline“ unter den Bieren. Es ist ja schließlich Valentinstag! Aber keine Sorge, ich werde jetzt nicht romantisch, sondern eher ein wenig „politisch“. Denn mit Hafer- und Gerstenflocken wird der Schokobär schmackhaft an dem vorbeigebraut, was uns die „Wächter des Reinheitsgebots“ als alleine seligmachendes Bier verkaufen wollen.

Schokobär Etikett_Detail

Muss man das machen? Ja und nein! Klassisch gehört in einen Stout Rohfrucht, Gerstenflocken, Röstgerste und/oder Haferflocken. Sie machen das Bier vollmundiger, Haferflocken sollen auch einen“nussigen Geschmack“ geben und für einen bombigen Schaum sorgen. Insofern ist es nur logisch, ein solches Bier auch mit den natürlichen und sauberen Zutaten Haferflocken und Gerstenflocken zu brauen. Sie sind ja nicht schlecht, keine Chemie. Sie sind sauber, aber halt nicht rein! Und wer sich dieser – wie auch immer begründeten – Reinheit verpflichtet fühlt, wird seinen Stout ohne die Rohfrucht brauen. Denn das geht natürlich auch – aber einen solchen Stout stelle ich euch demnächst vor.

Hopferei Hertrich veto Schokobär Schoko Stout

Geschmacklich ist der Schokobär mit seinen 16,9 % Stammwürze und 7,0 % Alkohol eine Wucht! Ein nachtschwarzes Bier mit schöner Schaumkrone! Beim Geruch hat man ein richtig volles, trockenes Schoko- und Kaffeearoma in der Nase! Wow! Gut gekühlt erinnert es einen fast an … ja, man müsste fast sagen an Eiskaffee. Gibt man ihm mehr Temperatur, was man sollte, geht es immer deutlicher in Richtung Schokolade, Pralinen. Eine Mischung aus Mocca, Schokolade, Röstnoten, ein wenig roten Beeren und einer feinen Säure und Bittere, so wie man sie von dunkler Schokolade oder Kaffee her kennt, legt sich auf Zunge und Gaumen und bleibt dort. Füllen den Mundraum noch nach dem letzten Schluck. Schwer, vollmundig, aber nicht harsch und „mastig“. Und die „Bittere“ des Röstmalzes kommt nicht zu übertrieben herüber. Die 7 % fallen jedenfalls nicht auf. Im Gegenteil. Wer also ein Bier für den Valentinstag sucht, das zu Pralinen (oder Schokokuchen – Sachertorte zum Beipiel) passt, das auch einem eventuell nicht so bieraffinen Partner schmeckt, der sollte sich heute mal einen Schokobären anschauen. Wie gesagt, es lohnt sich!