Heute ist ja St. Nikolaus und an dem Tag werden Millionen von Kindern in Deutschland wieder einen (oder mehrere) rotberockte, alte Männer mit roter Kapuze und weißem Rauschebart, der einen Schokoladenhohlkörper ummantelt, in ihren Strümpfen, Schuhen oder auf Tellerchen finden. Der Nikolaus, eben. So wie man ihn kennt und dieser Tage überall in den Kaufhäusern und in den Supermärkten findet. Dass das eigentlich kein Nikolaus ist, sondern ein Weihnachtsmann ist dabei den meisten so wenig bewusst wie auch egal. Denn der „echte“ Nikolaus ist eigentlich ein katholischer Bischof aus Kleinasien, der auf Grund einer ansonsten recht gruseligen Legende zum Helden der Kinder „mutierte“ Die Mär geht nämlich, dass ein Wirt einstmals drei „Schüler“ aus Habgier getötet habe und sie zur Vertuschung der Tat zerlegt und in einem Salzfass eingepökelt habe. Was der Unhold mit den so eingelegten „Kindern“ vorhatte, ist unbekannt. Bekannt ist dagegen, dass Nikolaus durch einen Engel von dem Verbrechen erfuhr und durch seine Fürbitte die Kinder entsalzen, wieder zusammengesetzt und am wichtigsten wieder zum Leben erweckt wurden. Kurioserweise wurde St. Nikolaus so nicht nur zum Patron der Kinder … sondern auch der Metzger!
Nun kurz und gut: Eigentlich müsste den Schokohohlkörper ja ein kinderlieber Bischof in Ornat und mit Mitra umgeben. Nun ja, „kinderlieb“ und „Bischof“ waren dieses Jahr Reizworte genug. Lassen wir’s also beim rotberockten Santa Claus … Ist ja auch irgendwie ein wenig Nikolaus dabei.

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Weihnachtsszenerien finden sich übrigens auf vielen Winter- und Weihnachtsbieretiketten. Aber einen Nikolaus/Weihnachtsmann findet man dagegen seltener. das ist verständlich, schränkt der doch den Verkauf des Bieres bis zum 24. Dezember ein. Und genauso wie die Schokoladenfiguren gleich am 27. Dezember einen rasanten Preisverfall erfahren, wirkt Weihnachtsbier mit Weihnachtsmann Ende Januar … ein wenig alt. Kein Wunder daher, dass die Brauerei Mönchshof – Kulmbachs selbsternannte sympathische Brauerei – mit dem Verkauf schon irgendwann Ende September begonnen hatte. Damit waren sie zumindest im Einzugsgebiet meiner Getränkehändler die ersten, die mit einem Weihnachtsbier auf dem Markt waren. Ganz „mutige“ bekamen hier und da zum Kasten auch einen singenden Plastikweihnachtsmann dazu … Naja, Marketing kann zwar alles, muss es aber nicht!
Zum Bier: Erstmal eins vorweg, ich teste vor Weihnachten nicht nur Industriebier. Aber bei den 24 Tagen des Adventskalenders kann ich ja nicht nur Bockbiere und Festbier-Kracher abhandeln. Wobei ich noch ein paar sehr feine Stöffchen im Testkühlschrank habe. Wobei das Bier der Mönchshof seit je her das Beste aus dem Sortiment der Kulmbacher Brauerei AG war und noch ist. Das beweist auch das Weihnachtsbier mit seinen 5,6%. Farblich altgolden und leicht hopfig im Geruch leistet es sich schon mal keinen Fehler. Und auch im Geschmack fällt auf: Man kann bei der Kulmbacher tatsächlich trinkbares Bier brauen! Wenn man schon für „die Massen“ brauen muss, dann bitte so, wie es bei diesem Bier gemacht wird. Malzig weich ist der Körper mit moderatem Hopfeneinsatz. Es hat Volumen, der Hopfen kommt leicht tannig-grün, leicht herb herüber. Der Abgang bleibt weich. Wüsste man nicht, dass es von der Kulmbacher Gruppe käme, wäre es noch besser.
Ich bleibe dabei – auch wenn ich dafür im Freundeskreis gerügt werde – Mönchshof ist unter den „Großbrauereien“ der Maßstab. Und wenn es irgendwo in Franken oder dem Rest der Republik schon ein Kulmbacher sein muss, dann darf es wenigstens ein Mönchshof sein.

So … und morgen kommt wieder was kleines, feines vom Land. Sonst geht mein guter Ruf noch vollends vor die (Schlitten-)Hunde …